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1,3 Milliarden Gründe für #StopTheWaste

In unserer paradoxen Zeit gibt es gleichzeitig Welthunger und Nahrungsmittelverschwendung
, WFP Deutsch
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Eine Kleinbäuerin in Masaka, im Süden Malawis. Foto: WFP/Badre Bahaji

Die Zahlen sind erschreckend: Eigentlich gibt es genügend Essen für die sieben Milliarden Menschen auf der Welt und trotzdem muss einer von neun Menschen jeden Tag hungrig schlafen gehen. Genauso schlimm — wenn nicht sogar schlimmer, weil noch vermeidbarer — ist, dass ein Drittel aller produzierten Nahrungsmittel verloren geht oder verschwendet wird. Insgesamt rund 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr!

Es ist längst überfällig, zu handeln, nicht nur wegen der katastrophalen Folgen für den Welthunger. Nahrungsmittelverschwendung bedeutet auch Geld, Arbeit und Ressourcen wie Energie, Land, Saatgut und Wasser, die in die Produktion fließen, zu verschwenden. Die Verschwendung von Nahrungsmitteln stößt damit unnötige Treibhausgase aus und trägt zum Klimawandel bei.

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Das UN World Food Programme (WFP) macht mit der eigenen Kampagne #StopTheWaste auf dieses globale Problem aufmerksam und zeigt, was jede*r von uns gegen Nahrungsmittelverschwendung tun kann.

„Hunger bleibt eines der größten lösbaren Probleme der Welt, weil wir eigentlich mehr als genug Essen für alle produzieren", sagt Corinne Woods, WFP Chief Marketing Officer. „In einigen Ländern des Globalen Südens gehen bis zu 40 Prozent der produzierten Nahrungsmittel bereits nach der Ernte verloren, noch bevor sie den Bauernhof verlassen."

„Das Hauptziel von #StopTheWaste ist es, stärker für Nahrungsmittelverschwendung zu sensibilisieren. Das ist ein entscheidender Schritt im Kampf gegen den Hunger."

Die Kampagne nutzt soziale Medien für ein gesteigertes Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Hunger und Verschwendung und zielt darauf ab, dass wir alle mit kleinen Taten — eine braune Banane essen, schrumpeliges Gemüse zubereiten — die Welt ein Stückchen besser machen.

WFP schließt sich auch mit Restaurants und prominenten Unterstützer*innen zusammen. Der preisgekrönte Koch, Andrew Zimmern, hat zum Beispiel sein eigenes Rezept aus Nahrungsmitteln entwickelt, die normalerweise in der Tonne landen würden — in der Hoffnung seine Follower inspirieren zu können, es ihm gleich zu tun.

Nahrungsmittelverschwendung hat zwei Seiten: Einerseits werden Nahrungsmittel weggeworfen, die eigentlich noch genießbar und nahrhaft sind, andererseits gehen viele Nahrungsmittel in der Lieferkette vom Feld zum Teller verloren.

WFP bekämpft Nahrungsmittelverluste und unterstützt beispielsweise Kleinbäuer*innen bei Lagerung und Transport. Damit wird verhindert, dass Ernten frühzeitig verderben; zudem erhalten die Bäuer*innen Zugang zu Märkten.

Durch luftdichte (Getreide-)Speicher und Aufbewahrungsbeutel kann man die Verluste nach der Ernte auf nahezu null reduzieren. Wie? Insekten, die sonst das Getreide angreifen, haben in luftdichten Gefäßen keinen Sauerstoff. Ein WFP-Projekt in Nigeria hat gezeigt, dass hundert Prozent der Nahrungsmittel in luftdichten Beuteln unversehrt blieben — während bei traditioneller Lagerung bis zu neunzig Prozent verloren gingen.

In Malawi hat WFP zehntausende Mitglieder von Bauernorganisationen — die Hälfte von ihnen Frauen — ausgebildet. Sie können jetzt Saatgut nach der Ernte gewinnen, es richtig filtern und aufbewahren, die Ernte korrekt einsacken und lagern und ihre Finanzen besser kalkulieren.

WFP hat eine Reihe einfacher Schritte entwickelt, nach denen wir alle in Richtung weniger Nahrungsmittelverschwendung gehen können. Mehr dazu auf der Kampagnenwebsite hier. #StopTheWaste