Welthunger in Echtzeit: Die neue interaktive Welthungerkarte von WFP
Die neue WFP-Welthungerkarte „HungerMap LIVE" zeigt fast in Echtzeit Daten zur Ernährungssituation in mehr als 90 Ländern und ermöglicht dadurch bessere Entscheidungen.
Das neue Tool des UN World Food Programme (WFP) bringt uns einen Schritt näher an eine Welt ohne Hunger bis 2030. Die HungerMap LIVE zeigt nicht nur anschaulich und detailliert die Ernährungssituation in mehr als 90 Ländern, sondern trifft auch Prognosen für Orte, an denen nur begrenzt Daten verfügbar sind.
Mit Hilfe aktueller Daten zu Konflikten, Klimaschocks, Wettermustern und Bevölkerung identifiziert die neue HungerMap LIVE Gebiete, in denen Hunger herrscht oder sich die Ernährungssituation verschlechtert.
Wo nur wenige Daten vorliegen, nutzt die HungerMap LIVE künstliche Intelligenz, um den Hunger virtuell, genau und in Echtzeit abzuschätzen.
Um zu verstehen, wie unterschiedliche Phänomene zusammenhängen, können Nutzer*innen verschiedene Daten übereinanderlegen. Hunger kann beispielsweise mit Informationen über Konflikte ergänzt oder die Korrelation mit Wetterextremen beleuchtet werden. Die Welthungerkarte veranschaulicht die Ernährungssituation sowohl auf nationaler als auch im Detail in den Regionen der einzelnen Länder. Während rote Abschnitte Hunger-Hotspots kennzeichnen, markieren hellere Flächen eine höhere Bevölkerungsdichte.
Messwerte erheben wir anhand einfacher Fragen, etwa: „Was machst du, wenn du nicht genügend zu essen hast oder nicht genügend Geld, um dir Essen zu kaufen?" „Weißt du, woher du deine nächste Mahlzeit bekommst?"
Letztes Jahr haben wir von der WFP Hunger Monitoring Unit uns immer wieder gefragt, wie wir Hunger besser verstehen, beobachten und veranschaulichen können. Die neue Welthungerkarte bringt uns einen Schritt weiter in diese Richtung.
Durch Anrufe auf Mobiltelefonen holen wir täglich neue Informationen zur Ernährungssituation ein. Durch dieses mobile System können wir konstant Daten einholen — ein schnelles und kostengünstiges Verfahren, um sich wann immer ein repräsentatives Bild des Hungers zu machen.
Gleichzeitig haben wir eine breite Palette anderer Indikatoren und Werte zusammengetragen, etwa Informationen über Naturkatastrophen des Pacific Disaster Centre , Bevölkerungsdaten der Weltbank und Vegetationsdaten der NASA.
Die HungerMap LIVE kombiniert all diese Werte und vereint sie auf einer einzigen Plattform.
Ursprünglich auf Grundlage von Daten aus 63 Ländern und 14 Jahren haben wir mithilfe maschinellen Lernens (sogenanntes „Machine Learning") Prognosemodelle erstellt, welche die HungerMap LIVE mit Daten speist — etwa über Bevölkerungsdichte, Nachtlichtintensität, Niederschläge, Vegetation, Konflikte, Marktpreise, makroökonomische Faktoren und Unterernährung.
Der Zugang zu ausreichender und richtiger Nahrung, Wechselkurse und Inflation sind nur einige der vielen Themenbereiche, über welche sich Nutzer*innen informieren können.
WFP hofft, dass diese Plattform Mitarbeiter*innen, Partnern und politischen Entscheidungsträger*innen dabei hilft, bessere und schnellere Entscheidungen zu treffen.
Die HungerMap LIVE erinnert tagesaktuell daran, dass Millionen Menschen weltweit noch immer nicht genügend zu Essen haben — ein Weckruf für die globale Gemeinschaft. Wir hoffen, dass die Welthungerkarte auch Nutzer*innen dazu inspiriert, sich für eine Welt ohne Hunger zu engagieren.