WFP im Auswärtigen Amt: Tag der offenen Tür im Ministerium
Das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen war mit einem Stand im Auswärtigen Amt (AA) vertreten und präsentierte die Zusammenarbeit zwischen dem AA, WFP und dem in München ansässigen Innovation Accelerator.
An diesem Stand haben WFP-Mitarbeiter*innen den Besucher*innen Einblicke in den Arbeitstag der größten humanitären Organisation sowie des dazugehörigen Innovation Accelerators ermöglicht. Anschließend konnte das Gelernte bei einem kleinen WFP-Quiz getestet werden.
Deutschland ist als zweitgrößter Geber ein wichtiger Partner für WFP. Im Kampf gegen globalen Hunger erreichen wir jährlich über 128 Millionen Menschen in 120 Ländern und Regionen.
Das Auswärtige Amt unterstützt die lebensrettende Arbeit von WFP in Ländern wie Syrien oder Jemen mit mehrjährigen Geldern sowie die Nothilfe in Krisen-, Konfliktsituationen und nach Naturkatastrophen. Besonders für die Logistikoperationen von WFP, wie etwa dem UN Humanitarian Air Service (UNHAS). ist das Auswärtige Amt ein wichtiger Partner und hilft uns in der Erfüllung des doppelten Mandates – Leben retten und Leben zum Positiven verändern. Dafür ist es insbesondere notwendig humanitäre Hilfe auf den neuesten technologischen Stand zu bringen und innovative Lösungen zu finden und zu fördern.
WFP ging daher neue Wege und eröffnete 2015 mit großzügiger Unterstützung des Auswärtigen Amtes, des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und des Bayrischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten den WFP Innovation Accelerator in München.
Ziel des WFP Innovation Accelerators ist es, die besten neuen Ideen und Ansätze zur Hungerbekämpfung und der Erreichung der Nachhaltigkeitsziel zu identifizieren und fördern. Bislang wurden bereits mehr als 57 Projekte begleitet, von denen derzeit 16 Innovationen weltweit skaliert werden.
Eines der bekanntesten Projekte ist „H2Grow“, die Hydrokultur-Initiative des WFP, die lokal anpassbare und erschwingliche Hydrokultur-Lösungen für bedürftige Gemeinschaften weltweit bereitstellt. Hydrokulturen benötigen keine Erde und um bis zu 90% weniger Wasser als traditionelle Anbau Methoden. Durch die Entwicklung von Low-Tech-Systemen aus lokalen Materialien und den Anbau von frischem Gemüse oder Tierfutter in Wüsten, Flüchtlingslagern oder informellen städtischen Siedlungen unterstützt “H2Grow” ernährungsunsichere Familien dabei, ihren Zugang zu frischen Lebensmitteln zu verbessern und ihr Einkommen zu steigern. Die H2Grow Initiative hat seit ihrer Gründung über 21 Länder erreicht und mehr als 73.000 Menschen direkt unterstützt und der entsprechende Hydrokulturansatz wird mittlerweile auch über eine Praxisgemeinschaft mit Vertreter*innen von mehr als 60 Organisationen weit über die WFP-Aktivitäten hinausgetragen und eingesetzt.
Am Stand selbst konnten die Besucher*innen durch Virtual Reality Brillen diese Initiative in Algerien hautnah miterleben und sehen, wie die globale und lokale Hydrokultur-Community sich vernetzt und Schulungen und Wissenstransfer sowohl für Fachkräfte als auch für Kleinbäuer*innen ermöglicht werden.