Wie ein bodenständiger Ansatz von WFP Hunger und Klimakrise bekämpft
Jedes Jahr unterstützt das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) Programme, die fast 200.000 Hektar Land auf der ganzen Welt wieder fruchtbar machen – eine Fläche mehr als doppelt so groß wie die Stadt New York.
Heute, in einer Zeit beispiellosen Hungers, sind 33 Prozent der weltweiten Böden zerstört. Rund die Hälfte der Weltbevölkerung, insbesondere in ländlichen Gebieten, ist direkt davon betroffen. Die Verschlechterung der Bodenqualität bedroht die Produktivität der Ernte, die Gesundheit der Pflanzen, die Qualität der Nahrungsmittel und letztendlich auch die Menschen.
Wie so oft sind die ärmsten Gemeinschaften am stärksten betroffen. Es mag offensichtlich erscheinen, aber gute Böden sind von entscheidender Bedeutung - sie sind buchstäblich die Grundlage der landwirtschaftlichen Produktion in Entwicklungsländern, von der so viele Menschen abhängen.
Weniger offensichtlich ist, wie empfindlich Böden sind. Jedes Jahr gehen durch Bodenerosion 24 Milliarden Tonnen fruchtbares Land verloren. Wenn wir keine Anstrengungen zur Wiederherstellung und zum Schutz des Bodens unternehmen, wird bis 2050 eine Fläche von fast der Größe Südamerikas zusätzlich unfruchtbar sein.
Von Afghanistan bis Simbabwe wäre das eine Katastrophe für die Menschen, die bereits heute unter den Auswirkungen der Klimakrise leiden. Wenn wir es ernst meinen mit dem Erreichen von Netto-Null-Treibhausgasemissionen, der Bewältigung der globalen Nahrungsmittelkrise und der Minimierung der Auswirkungen von Klimakatastrophen, dann ist die Erhaltung gesunder Böden unumgänglich.
WFP stellt den Programmmitarbeiter*innen vor Ort zeitnahe und genaue Bodeninformationen zur Verfügung, die mit Hilfe von geowissenschaftlichen Daten erhoben werden. Daraus lassen sich konkrete Maßnahmen vor Ort ableiten, z. B. die Priorisierung von Maßnahmen zur Bodensanierung oder die Anpassung nicht nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken, die die Verschlechterung des Bodens beschleunigen. Es dauert bis zu 1.000 Jahre, um einen Zentimeter guten Boden zu schaffen, aber es braucht nur eine Saison, um diese Qualität wieder umzukehren.
Die Landnutzung spielt auch eine Schlüsselrolle bei der Abschwächung des Klimawandels. Gesunde Wälder und Böden tragen dazu bei, die Temperatur auf der Erde zu regulieren und Kohlenstoff zu speichern. Vor diesem Hintergrund bemüht sich WFP ständig um mehr und bessere Bodendaten, um unsere Programme zu verbessern und die Effekte zu analysieren.
Wir haben gerade einen neuen Maßstab für Boden und Bodendegradation eingeführt, um unsere Planung zu unterstützen. Dabei haben wir uns mit einem Start-up-Unternehmen zusammengetan, das sich auf die Messung von Bodenkohlenstoff und die Bewertung von Böden konzentriert.
Im Oktober wurden vier Interventionsstandorte im Distrikt Rushinga in Simbabwe analysiert. Dank der Fernerkundung - einem Verfahren, bei dem die physikalischen Merkmale eines Gebiets durch Messung der reflektierten und emittierten Strahlung aus der Ferne erfasst und überwacht werden - konnten die WFP-Expert*innen neue Daten sammeln und so ihre umfangreichen Analyseinstrumente verbessern.
Jetzt sind wir in der Lage, verschiedene Analysen durchzuführen, darunter die Überwachung der Bodenqualität und die Erstellung zuverlässigerer Schätzungen der Kohlenstoffspeicherung, indem u. a. das Volumen der lebenden Vegetation über dem Boden (Stängel, Äste, Blätter) erfasst wird.
Wir können auch erosionsgefährdete Gebiete identifizieren, da in dem Verfahren unbedeckte Bodenoberflächen aufgespürt werden, auf denen die Temperaturen bis zu 40 Grad höher sein können als auf denen, die mit Blättern und Wurzeln bedeckt sind.
Der AIMS-Dienst von WFP (Asset Impact Monitoring from Space) hilft auch bei der Erkennung von Böden mit geringer Wasserverfügbarkeit aufgrund starker oberer Schichten (Krusten) oder hohem Sandgehalt, des Wassergehalts der Vegetation zu verschiedenen Jahreszeiten und des eingeschränkten Luftaustauschs zwischen dem Boden und der Atmosphäre (ein Zustand, der Pflanzenwurzeln und Bodenorganismen gefährdet). Nimmt man all dies zusammen, erhält man Informationen, die Leben verändern.
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The Asset Impact Monitoring from Space (AIMS) is a high-tech, data-driven, service that uses Earth-science satellite imagery and landscape monitoring techniques to demonstrate and evaluate the impact of Food Assistance for Assets programmes. The service is run by the Climate and Earth Observation unit of the Research, Assessment and Monitoring division together with the Asset Creation, Livelihoods and Resilience unit of the Programme division and its outcomes now represent one of the pillars of future evidence-based programming decisions. For more information on the AIMS service, email global.assetmonitoring@wfp.org