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Erster humanitärer Flug nach Kabul seit Machtübernahme der Taliban

WFP/Henriette Bjorge, Der humanitäre Flugdienst der Vereinten Nationen (UNHAS) hat die Passagierflüge aus Pakistan wieder aufgenommen, um den Transport wichtiger humanitärer Helfer*innen nach Afghanistan zu ermöglichen.
KABUL – Der von WFP geführte humanitäre Flugdienst UNHAS hat Flüge nach Kabul wieder aufgenommen. Dies ermöglicht humanitären Helfer*innen und dringend benötigten Hilfsgütern verzweifelte Afghan*innen an verschiedenen Orten im ganzen Land zu erreichen.

Hilfsorganisationen kämpfen darum, den massiven Bedarf zu decken, bevor es zu spät ist. Über 90 Prozent der Familien haben nicht genug zu essen und die humanitäre Krise im ganzen Land verschärft sich. Der nahende Winter wird wahrscheinlich Teile des Landes völlig von der Versorgung abschneiden, so dass Millionen gefährdeter Afghan*innen kaum das Nötigste zum Überleben haben.

Die UNHAS-Flüge – die vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) geführt werden – sind seit dem 29. August im Einsatz und verbinden Islamabad in Pakistan mit den Afghanischen Städten Mazar-i-Sharif, Kandahar und Herat. Die Luftbrücke nach Kabul lief nach einem zeitweisen Stopp wegen der Machtergreifung der Taliban am 15. August am 12. September wieder an. UNHAS transportiert auch medizinische und andere Notfall-Güter. Bisher wurden drei Frachtflüge durchgeführt, die im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) medizinische Hilfsgüter transportierten.

„Die Wiederaufnahme der Flüge nach Kabul markiert einen Wendepunkt“, sagte WFP-Landesdirektorin in Afghanistan, Mary-Ellen McGroarty. „Der Transport von Helfer*innen und Hilfsgütern nach und innerhalb Afghanistan ist von entscheidender Bedeutung, wenn wir eine totale Katastrophe verhindern wollen.“

Dennoch sind 30 Millionen US-Dollar von Gebern nötig, um den wichtigen Flugdienst aufrechtzuerhalten - zusätzlich zu den 200 Millionen US-Dollar, die WFP dringend benötigt, um seine Nahrungsmittelvorräte aufzufüllen und vor dem Wintereinbruch ins Land zu bringen.  

Mithilfe seiner sechs Büros im ganzen Land hat WFP seine Hilfen aufgestockt. Konvois mit Nahrungsmitteln bewegen sich durch das Land. Allein im August wurden 400.000 Menschen unterstützt. Um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern, muss jedoch noch viel mehr getan werden. Um das geplante Ziel von 14 Millionen Menschen bis Ende des Jahres umzusetzen, muss WFP bis November 9 Millionen Menschen pro Monat erreichen.

 

  • Seit Anfang 2021 hat WFP mehr als 6,4 Millionen Menschen unterstützt, darunter 470.000 Binnenvertriebene.
  • Zu den erreichten Menschen gehören 170.000 schwangere und stillende Frauen und 750.000 Kleinkinder, die eine Behandlung gegen Mangelernährung benötigen  oder davon bedroht sind.
  • WFP wird weiterhin Ernährungshilfe leisten und mobile Kliniken ausbauen, um die Probleme von Frauen und Kindern beim Zugang zu stationären Kliniken zu lösen. Seit Anfang August hat WFP weitere 34 mobile Gesundheitsteams eingesetzt. Damit sind insgesamt 117 Teams im Einsatz.
  • Vom 15. August bis zum 7. September leistete WFP Ernährungshilfe für fast 600.000 Menschen, darunter 13.500 Kinder im Rahmen des Schulspeisungsprogramms und 105.000 Mütter und Kleinkinder.
  • Im gleichen Zeitraum brachte WFP weitere 29 Lastwagen und 850 Tonnen Nahrungsmittel ins Land, darunter 254 Tonnen lipidbasierte Nährstoffzusätze (LNS) zur Vorbeugung und Behandlung von Mangelernährung.
  • In Erwartung des hohen Nahrungsmittelbedarfs und weiterer Unterbrechungen der Versorgungsketten lagert WFP Nahrungsmittel und andere Vorräte an strategischen Grenzpunkten in Pakistan, Tadschikistan und Usbekistan. In Termez, Usbekistan, wird ein Logistikzentrum mit einer Fläche von 5.000 Quadratmetern eingerichtet.

 

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Bildmaterial hier.

 

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Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist Träger des Friedensnobelpreises 2020. Wir sind die größte humanitäre Organisation der Welt, retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

 

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