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Gaza: Kampfpausen ermöglichen Nothilfe, aber mehr Zugang ist nötig, sagt WFP

GAZA - Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat während der ersten Kampfpause mehr als 120.000 Menschen im Gazastreifen mit dringend benötigten Nahrungsmitteln versorgt. Die Lieferungen sind angesichts des Hungers, den die Mitarbeitenden in UN-Unterkünften und Gemeinden feststellen mussten, aber völlig unzureichend.

"Dank der Pause waren unsere Teams vor Ort im Einsatz und sind in Gebiete vorgedrungen, die wir schon lange nicht mehr erreicht haben. Was wir sehen, ist katastrophal. Es besteht die Gefahr einer Hungersnot und dass Menschen verhungern. Um das zu verhindern, müssen wir Nahrungsmittel in großem Umfang liefern und sicher verteilen können", sagte die Direktorin des WFP für die Region Naher Osten, Nordafrika und Osteuropa, Corinne Fleischer. "Sechs Tage reichen einfach nicht aus, um die Hilfe zu leisten, die nötig wäre. Die Menschen in Gaza müssen jeden Tag essen, nicht nur sechs Tage lang."

"Unser Team hat berichtet, was sie gesehen haben: Hunger, Verzweiflung und Zerstörung. Menschen, die seit Wochen keine Hilfe erhalten haben. Das Team konnte das Leid in ihren Augen sehen", sagte Samer Abdeljaber, WFP-Vertreter für Palästina und Landesdirektor. "Diese Pause bot ein Zeitfenster der Erleichterung, das hoffentlich den Weg für eine längerfristige Ruhe ebnet. Der sichere und ungehinderte Zugang für humanitäre Hilfe darf jetzt nicht aufhören."

So hilft WFP während der Kampfpause:

  • Nach wochenlangen, sehr begrenzten humanitären Hilfslieferungen über die Grenze von Rafah war WFP am 26. November Teil eines UN-Konvois, der 7,6 Tonnen Ernährungshilfe an rund 23.616 Menschen im Krankenhaus von Al-Ahli und den umliegenden schwer zugänglichen Gebieten lieferte.
  • Seit dem 24. November hat WFP 121.161 Menschen in UN-Notunterkünften und umliegenden Gebieten mit Ernährungshilfe, einschließlich Brot, Lebensmittelpaketen und elektronischen Gutscheinen, versorgt.
  • Während der Pause konnte WFP auch weitreichende Situationsbewertungen durchführen, um unsere Hilfe anzupassen; die Logistikkapazitäten durch die Einrichtung von zusätzlichen Lagerräumen erweitern und Nahrungsmittel sicher durch den Gazastreifen transportieren. 
  • Am ersten Tag der Feuerpause erhielten rund 90.000 Binnenvertriebene in UN-Notunterkünften frisches Brot aus der einzigen derzeit von WFP betriebenen Bäckerei, die auf Ad-hoc-Basis arbeitet. Weitere 7.545 Menschen in den umliegenden Gebieten erhielten in dieser Zeit Lebensmittelpakete.
  • WFP und Partner testen außerdem die Lieferung von Hilfsgütern aus Jordanien als ergänzenden Versorgungskorridor für die Nothilfe im Gazastreifen. WFP lieferte 51 Tonnen Nahrungsmittel, darunter 14 Tonnen verzehrfertige Lebensmittel und 37 Tonnen Dattelriegel, in einem gemeinsamen Konvoi mit UNRWA in sieben Lastwagen von Amman nach Rafah, Ägypten, aus.
  • WFP weist erneut darauf hin, dass eine sechstägige Pause nicht ausreicht, um eine nennenswerte Wirkung zu erzielen. Die Maßnahmen vor Ort erfordern eine ununterbrochene und regelmäßige Versorgung des Gazastreifens mit ausreichenden Mengen an Nahrungsmitteln und anderen wichtigen Gütern. 
  • Laut dem Forschungs-, Bewertungs- und Überwachungsteam von WFP ist es nach sieben Wochen unzureichender Nahrungsmittel- und Wasserversorgung sehr wahrscheinlich, dass die Bevölkerung des Gazastreifens, insbesondere Frauen und Kinder, stark von einer Hungersnot bedroht sind, wenn ein kontinuierlicher Zugang zu Nahrungsmitteln nicht gewährleistet werden kann.
  • Seit Beginn der Krise hat WFP insgesamt 825.858 Menschen im Gazastreifen und im Westjordanland mit Nahrungsmitteln und elektronischen Lebensmittelgutscheinen versorgt. Im Gazastreifen hat WFP 759.082 Menschen erreicht. 
  • WFP leitet auch den Logistik-Cluster, der aktiviert wurde, um die Arbeit aller humanitären Akteure zu koordinieren und eine robuste Logistik zu gewährleisten, die den Transport und die Lagerung von Gütern zwischen den Organisationen in den Gazastreifen und innerhalb des Gazastreifens erleichtert.
  • Die Maßnahmen von WFP vor und während der Pause wurden durch Spenden aus den USA, Deutschland, der EU, dem Privatsektor, Frankreich, den Niederlanden, Kanada, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Schweden, Neuseeland, Norwegen, Luxemburg, Slowenien, der Slowakei und Malta ermöglicht.

 

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Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt im Kampf gegen den Hunger. Wir retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

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