Hunger in Konfliktgebieten verschärft sich weiter
Der jüngste Hunger-Bericht umfasst 16 Länder: Afghanistan, Burundi, die Demokratische Republik Kongo, Guinea-Bissau, Haiti, Irak, Jemen, Libanon mit Fokus auf die Flüchtlingskrise, Liberia, Mail, Somalia, Sudan, Südsudan, Syrien, Ukraine und die Zentralafrikanische Republik sowie die grenzübergreifende Region des Tschadsees.
In der Hälfte dieser Gebiete, so die gemeinsame Analyse, leidet ein Viertel der Bevölkerung Hunger auf Krisen- und Notfallniveau (Skala der Integrated Food Security Phase Classification (IPC)). Darunter:
Das sind bei Weitem nicht alle Länder, deren Lage als besorgniserregend hervorgehoben wurde. In der Demokratischen Republik Kongo leiden – angesichts von Krisen in anderen Teilen Afrikas kaum beachtet – insgesamt 7,7 Millionen Menschen akut Hunger.
Im Sudan sind 3,8 Millionen Menschen von einer Hungerkrise betroffen. Im Irak sind es 3,2 Millionen und rund um die Tschadsee-Region 2.9 Millionen Menschen. Auch in Burundi und Haiti herrscht Hunger auf Krisenniveau – hier sind 1,8 beziehungsweise 1,3 Millionen Menschen betroffen.
Im Jemen herrscht die derzeit schwerste menschengemachte humanitäre Krise – 17 Millionen Menschen haben nicht ausreichend zu essen und sind, wie dieses Mädchen, auf humanitäre Hilfe angewiesen. Foto: WFP/Abdurahman Hussein | Im Südsudan muss WFP teils zu den letzten Mitteln greifen, um die hungernden Familien inmitten der Kämpfe zu erreichen – wie hier mit Luftabwürfen von Nahrungsmitteln, die die Frauen davontragen. Foto: WFP/ Sabine Starke |
Konflikt befeuert Hunger
Ein gemeinsamer Faktor, der die Ernährung der Menschen in allen 16 Ländern untergräbt: Konflikt.
Die Eskalation von Konflikten ist eine Hauptursache für den jüngsten Wiederanstieg des Hungers in der Welt – nach jahrzehntelangem Rückgang. 2016 litten 815 Millionen Menschen Hunger, so die im Oktober veröffentlichte Analyse. Im Jahr zuvor waren es noch 777 Millionen. Die Mehrheit der Hungernden lebt in von Konflikt gebeutelten Ländern. Das sind insgesamt 489 Millionen.
Kein Frieden ohne gesicherte Ernährung
Der Bericht hält fest, dass nachhaltige Entwicklung sowie ausreichende Ernährung nur gesichert werden können, wenn Hilfsmaßnahmen auch Friedensförderung und Konfliktlösung umfassen. Investitionen gegen Hunger können wiederum helfen, Konflikte zu verhindern und anhaltenden Frieden zu erreichen.
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