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Nach Angriff auf Fahrzeug: WFP setzt Personalbewegung im Gazastreifen aus

Foto: WFP
ROM - Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) hat heute bekannt gegeben, dass es die Bewegungen seiner Mitarbeiter im Gazastreifen bis auf Weiteres unterbricht, nachdem ein WFP-Team am Abend des 27. August nur wenige Meter von einem israelischen Kontrollpunkt an der Wadi-Gaza-Brücke unter Beschuss geraten war.

Das Team befand sich mit zwei gepanzerten WFP-Fahrzeugen auf dem Rückweg von einem Hilfseinsatz in Kerem Shalom/Karam Abu Salem, wo es einen Lastwagenkonvoi mit humanitären Hilfsgütern für die Mitte des Gazastreifens (Central area) eskortiert hatte.

Obwohl das Fahrzeug deutlich gekennzeichnet war und von den israelischen Behörden mehrfach die Erlaubnis zur Annäherung erhalten hatte, wurde es auf dem Weg zu einem Kontrollpunkt der israelischen Streitkräfte (IDF) direkt beschossen. Das Fahrzeug wurde von mindestens zehn Kugeln getroffen: fünf auf der Fahrerseite, zwei auf der Beifahrerseite und drei auf anderen Teilen des Fahrzeugs. Keiner der Mitarbeitenden wurde körperlich verletzt.

Das ist nicht der erste Sicherheitsvorfall während des Krieges, aber es ist das erste Mal, dass ein WFP-Fahrzeug in der Nähe eines Kontrollpunktes direkt beschossen wurde, obwohl die erforderlichen Genehmigungen gemäß dem Standardprotokoll erteilt wurden. Der Vorfall zeigt deutlich, dass der Raum für humanitäre Hilfe im Gazastreifen immer kleiner wird und zunehmende Gewalt unsere Fähigkeit, lebensrettende Hilfe zu leisten, beeinträchtigt. Die ohnehin schon kritische Situation wird durch eingeschränkten Zugang und erhöhte Risiken noch verschärft. Das führt dazu, dass immer weniger Nahrungsmittel zu Notleidenden gelangen.

"Das ist völlig inakzeptabel und der letzte in einer Reihe unnötiger Sicherheitsvorfälle, die das Leben des WFP-Teams in Gaza gefährden“, sagte WFP-Exekutivdirektorin Cindy McCain. „Wie die Ereignisse der letzten Nacht zeigen, versagt das derzeitige System zur Konfliktentschärfung, und das kann nicht länger so weitergehen. Ich fordere die israelischen Behörden und alle Konfliktparteien auf, unverzüglich zu handeln, um die Sicherheit aller Mitarbeiter von Hilfsorganisationen im Gazastreifen zu gewährleisten“.

Die humanitären Helferinnen und Helfer geraten zunehmend unter Beschuss und sind mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, um lebensrettende Hilfe im Gazastreifen zu leisten. Häufige und andauernde Evakuierungsbefehle führen dazu, dass sowohl Familien vertrieben, als auch die Nahrungsmittelhilfe, die sie unterstützen soll, unterbrochen wird. Letzte Woche verlor WFP den Zugang zu seinem dritten und letzten betriebsbereiten Lagerhaus im mittleren Teil des Gazastreifens, während fünf der von WFP betriebenen Suppenküchen evakuiert werden mussten. In dieser Woche, am Sonntag, den 25. August, betrafen die Evakuierungsbefehle das wichtigste WFP-Logistikzentrum in Deir Al Balah und zwangen unser Team zum dritten Mal seit Beginn des Krieges zu einem Ortswechsel.

Wir appellieren an alle Parteien, das humanitäre Völkerrecht zu achten, den Schutz humanitärer Helferinnen und Helfer zu gewährleisten und ihre Verpflichtung einzuhalten, die Lieferung lebenswichtiger und lebensrettender Hilfe zu erleichtern.

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TDas Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt im Kampf gegen den Hunger. Wir retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

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