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Ukrainekrise und fehlende Mittel verschlimmern Hungerkatastrophe im Jemen

SANA'A – Im kriegsgebeutelten Jemen droht sich die dramatische Ernährungssituation zu einer Katastrophe auszuwachsen. Die Ukrainekrise treibt die Preise für Nahrungsmittel in die Höhe während eine Finanzierungslücke von fast 900 Millionen US-Dollar weitere Kürzungen der Ernährungshilfe immer wahrscheinlicher macht, so das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) heute.

Die Zahl der Menschen, die auf Ernährungshilfe angewiesen sind, ist auf 17,4 Millionen gestiegen - ein Anstieg um 1,2 Millionen im Vergleich zum letzten Jahr. Der kürzlich veröffentlichte Integrated Phase Classification (IPC) Bericht, der das Ausmaß von Hunger analysiert, zeigt, dass sich diese Zahl in der zweiten Jahreshälfte voraussichtlich  auf 19 Millionen Menschen erhöhen könnte, wenn Finanzmittel weiter ausleiben.

"Diese Hungerkrise gleicht einem Erdbeben, wenn wir jetzt nicht eingreifen. Wenn wir nicht sofortMittel erhalten, werden die Hungernden genau dann Unterstützung verlieren, wenn sie am dringendsten auf Hilfe angewiesen sind", sagte WFP-Exekutivdirektor David Beasley am Vorabend einer hochrangigen Geberkonferenz für Jemen. "An diesem Punkt waren wir noch nie, was die Hilfe für den Jemen angeht. Wir haben keine andere Wahl, als Nahrung von den Hungernden zu nehmen, um die Verhungernden zu ernähren."

WFP war zu Beginn des Jahres gezwungen, die Nahrungsmittelrationen für acht Millionen Menschen zu kürzen, weil die Finanzierung nicht ausreichte. Fünf Millionen Menschen, die unmittelbar von einer Hungersnot bedroht sind, erhalten vorerst weiterhin eine volle Nahrungsmittelration. Wenn jedoch keine neuen Finanzmittel zur Verfügung stehen, werden weitere Kürzungen unvermeidlich sein.

Derzeit ist WFP im Jemen nur zu 11 Prozent finanziert und benötigt mehr als 887,9 Millionen US-Dollar, um in den kommenden sechs Monaten 13 Millionen Menschen mit Ernährungshilfe zu unterstützen.

Sieben Jahre Konflikt, die darauf folgende Wirtschaftskrise, die Währungsabwertung und eine weltweite Pandemie haben die Nahrungsmittelpreise im Jahr 2021 bereits auf den höchsten Stand seit 2015 getrieben. Für Millionen Menschen ist Ernährungshilfe zur einzigen Nahrungsquelle geworden. Die Ukraine-Krise ist ein weiterer Schlag für den Jemen, der die Preise für Nahrungsmittel und Benzin noch weiter in die Höhe treibt.

WFP-Ernährungshilfe konnte die Hungersnot im Jemen in den letzten Jahren eindämmen. Im Jahr 2021 unterstützte WFP Familien im Jemen mit mehr als einer Million Tonnen Nahrungsmitteln und über 330 Millionen US-Dollar in Form von Bargeld und Gutscheinen.

Jemen ist nur eines von mehreren Ländern, in dem deutlich wird, dass die Welt 2022 vor einer noch nie dagewesenen Hungerproblematik steht. Konflikte und Klimakatastrophen, verschärft durch COVID-19 und steigende Kosten, treiben Millionen Menschen an den Rand des Hungertods und drohen, Migration und Instabilität weltweit zu verstärken.

Angesichts des weltweiten Anstiegs der Hungerzahlen fordert WFP eine drastische Erhöhung der globalen Unterstützung für WFP.

 

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Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist Träger des Friedensnobelpreises 2020. Wir sind die größte humanitäre Organisation der Welt, retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

 

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Themen

Jemen Gesicherte Ernährung Konflikte

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