Waffenstillstand in Gaza: WFP weitet lebensrettende Hilfe aus
Nach zwei Jahren verheerender Konflikte sind Hunderttausende Familien weiterhin vertrieben, die Ernährungssysteme zerstört und der Zugang zu grundlegenden Gütern stark eingeschränkt. Mit uneingeschränktem Zugang plant WFP, das reguläre System zu Lebensmittelausgabe wiederherzustellen und die Hilfe auf145 Verteilungspunkte im gesamten Gazastreifen auszuweiten.
In den ersten drei Monaten will WFP im Rahmen der allgemeinen Lebensmittelausgaben bis zu 1,6 Millionen Menschen (etwa 320.000 Familien) mit Brot, Weizenmehl und Lebensmittelpaketen versorgen. Die Zahl der unterstützten Bäckereien soll in den kommenden Wochen von derzeit 10 auf 30 erhöht werden, um den Zugang zu frischem Brot deutlich zu verbessern. Derzeit werden täglich 100.000 Bündel (à 2 kg) frisches Brot produziert. Darüber hinaus wird WFP die Unterstützung für schwangere und stillende Frauen ausweiten – ein Bereich, der bereits in den letzten Wochen verstärkt wurde.
Besonders gefährdete Gruppen wie Frauen, Witwen, alleinerziehende Mütter, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen, die möglicherweise noch nicht zu den Verteilungspunkten gelangen können, werden zusätzlich durch digitale Zahlungen unterstützt. Rund 140.000 Menschen haben bereits von diesen Zahlungen profitiert, die den Einkauf von Lebensmitteln auf lokalen Märkten ermöglichen. WFP plant, das Programm in den kommenden Wochen zu verdoppeln.
WFP wird weiterhin die logistische Unterstützung für das gesamte humanitäre System koordinieren und zudem Notfallkommunikation und Koordination im Bereich Ernährungssicherheit bereitstellen, um gemeinsam mit Partnern eine möglichst breite Versorgung zu gewährleisten.
Mehr als 170.000 Tonnen Lebensmittel, die von WFP verwaltet werden, sind derzeit einfahrbereit oder bereits auf dem Weg – über Ashdod, Ägypten, Jordanien und das Westjordanland. Das reicht aus, um die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens von über zwei Millionen Menschen für bis zu drei Monate mit Grundnahrungsmitteln zu versorgen. Um diese Hilfe in großem Umfang leisten zu können, benötigt WFP jedoch einen schnellen und effizienten Zugang über alle Grenzübergänge, sicheren und ungehinderten humanitären Zugang, die Wiederherstellung wichtiger Infrastruktur und Lagerkapazitäten sowie beschleunigte Freigabeprozesse im Hafen von Ashdod.
Angesichts der ständigen Vertreibung und der hohen Verwundbarkeit der Bevölkerung in Gaza ist es entscheidend, die Menschen dort zu erreichen, wo sie sich befinden. Trotz zahlreicher Herausforderungen hat WFP unermüdlich daran gearbeitet, die Hilfseinsätze an die sich wandelnden Bedingungen vor Ort anzupassen. Auch wenn es punktuell Fortschritte gab, waren die humanitären Bedürfnisse in Gaza nie größer als jetzt. Die Waffenruhe muss Bestand haben, und Fragen der öffentlichen Ordnung innerhalb Gazas müssen im Rahmen der „Tag danach“-Gespräche vollständig geklärt werden. Mit einer vollständigen Umsetzung der Waffenruhe kann WFP in dem für diese Krise erforderlichen Umfang tätig werden und gleichzeitig die Partner vor Ort unterstützen.
Wir müssen jetzt handeln - wir haben keine Zeit zu verlieren.
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Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt im Kampf gegen den Hunger. Wir retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.
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