Skip to main content

Weltweiter Feuerring entzündet Hungersnöte, Fluchtbewegungen und Destabilisierung, warnt WFP-Exekutivdirektor

ROM/MÜNCHEN – Ein weltweiter Feuerring der globalen Konflikte und Klimakatastrophen, verschärft durch COVID-19 und steigende Kosten, treibt Millionen Menschen an den Rand des Hungertods. Migration und Instabilität drohen dadurch in diesem Jahr weltweit zuzunehmen, warnte der Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP), David Beasley, heute.

"Wir haben es mit einem Feuerring zu tun, der die Erde von der Sahelzone über den Südsudan, Jemen und Afghanistan bis nach Haiti und Mittelamerika umkreist", sagte Beasley während einer Veranstaltung auf der Münchner Sicherheitskonferenz. "Wenn wir die Situation in den nächsten neun Monaten nicht sofort angehen, werden wir Hungersnöte erleben, wir werden die Destabilisierung von Nationen erleben und wir werden Massenmigration erleben. Wenn wir nichts tun, werden wir einen sehr hohen Preis zahlen."

Insgesamt 45 Millionen Menschen in 43 Ländern stehen am Rande einer Hungersnot, und mehr Menschen als je zuvor sind auf humanitäre Hilfe angwiesen. In jeder Region der Welt wachen Millionen Menschen jeden Tag hungrig auf und sind unmittelbar von steigenden Nahrungsmittelpreisen, wirtschaftlichem Abschwung, zerstörten Ernten und gewaltsamen Konflikten bedroht.

Während die Zahl der Hungernden und die humanitäre Not  immer weiter in die Höhe schießen, werden die Mittel, um dagegen vorzugehen, immer knapper. Erst in diesem Monat sah sich WFP aufgrund von Finanzierungsengpässen gezwungen, die Nahrungsmittelrationen für acht Millionen Menschen im Jemen zu kürzen. In den nächsten Wochen besteht die Gefahr weiterer Kürzungen. Diese kommen zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, da die Jemenit*innen mit den Folgen einer ernsthaften Eskalation der Kämpfe und einer anhaltenden wirtschaftlichen Krise zu kämpfen haben.

"Wir haben 2021 und 2022 eine Hungersnot und Katastrophe abgewendet, weil Staaten gehandelt haben. Wir dachten, COVID-19 würde 2022 hinter uns liegen, aber es hat sich nur wieder verschlimmert und zu wirtschaftlichen Katastrophen in den ärmsten Ländern der Welt geführt", sagte Beasley. "WFP hat die Lösungen und die Programme, um diese Krise zu aufzuhalten, wir benötigen lediglichlich die Gelder - sonst werden die Länder der Welt tausendfach dafür bezahlen."

In den letzten zwei Jahren ist die Zahl der hungerleidenden Menschen von 135 Millionen auf 283 Millionen angestiegen. Diese Zahl könnte sich noch weiter erhöhen. In diesem beispiellosen Jahr muss die lebensrettende Hilfe von WFP für Familien in Not aufgestockt werden. Gleichzeitig muss der Schwerpunkt verstärkt darauf gelegt werden, Menschen gegen zukünftige Krisen zu wappnen, damit nicht noch mehr arme Menschen, die von Hunger bedroht sind, abrutschen. Eine solche Arbeit stabilisiert Gemeinschaften an besonders prekären Orten und hilft ihnen, plötzliche Katastrophen besser zu überstehen, ohne ihre gesamten Lebensgrundlagen zu verlieren.



#                 #                   #

 

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist Träger des Friedensnobelpreises 2020. Wir sind die größte humanitäre Organisation der Welt, retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

Follow us on Twitter @WFP_DE

 

Themen

Exekutivdirektor

Kontakt

Martin Rentsch

Pressesprecher

Tel. +49 30 20 614929

Mob. +49 160 99 26 17 30

martin.rentsch@wfp.org