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Knappe Mittel zwingen WFP, Hilfe für syrische Flüchtlinge in Jordanien zu reduzieren

Kairo - Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) teilte heute mit, dass weitere Kürzungen der Ernährungshilfe für Flüchtlinge in Jordanien aufgrund von Finanzierungsengpässen unvermeidlich geworden sind. Die Organisation sieht sich gezwungen, die monatliche Bargeldhilfe für alle 119.000 syrischen Flüchtlinge in den Camps Zaatari und Azraq um ein Drittel zu kürzen.

Ab August werden die syrischen Flüchtlinge in den Camps eine reduzierte monatliche Bargeldhilfe in Höhe von 21 USD (15 JOD) pro Person erhalten. Der bisherige Betrag lag bei 32 USD (23 JOD). In beiden Camps haben syrische Flüchtlinge nur begrenzte Einkommensmöglichkeiten. Nur 30 Prozent der Erwachsenen arbeiten, hauptsächlich in befristeten oder saisonalen Beschäftigungen. 57 Prozent der Camp-Bewohner*innen geben an, dass die Bargeldhilfe ihre einzige Einkommensquelle ist. 

„Wir sind zutiefst besorgt über die mögliche Verschlechterung der Ernährungssicherheit von Familien, aber da die finanzielle Mittel zurückgehen, sind uns die Hände gebunden“, sagte der WFP-Vertreter und Landesdirektor in Jordanien, Alberto Correia Mendes. „Diese Kürzungen führen wahrscheinlich zu einer Zunahme negativer Bewältigungsstrategien.” 

Negative Bewältigungsstrategien wie Kinderarbeit, Schulabbruch, Kinderheirat und das Anhäufen von Schulden haben unter den Flüchtlingen in den Lagern im Vergleich zum letzten Jahr bereits um 25 Prozent zugenommen. 

Der Rückgang der Hilfe verdeutlicht die großen Herausforderungen, vor denen WFP bei der Unterstützung von Flüchtlingen in Jordanien steht. WFP musste bereits die Bargeldhilfe für alle Flüchtlinge außerhalb der Camps reduzieren und war gezwungen, etwa 50.000 Personen von der Hilfe auszuschließen, um die ärmsten Familien weiter unterstützen zu können. Trotzdem steht WFP bis Ende 2023 immer noch vor einem kritischen Finanzierungsdefizit von 41 Millionen US-Dollar. 

Seit dem Ausbruch der Krise in Syrien hat WFP unentwegt lebensrettende Hilfe für syrische Flüchtlinge in Jordanien geleistet und den Zugang zu grundlegender Ernährung sichergestellt. Angesichts der zunehmenden Finanzierungsschwierigkeiten war WFP jedoch gezwungen, Hilfe zu reduzieren, um die begrenzten verfügbaren Ressourcen zu strecken. 

WFP würdigt die unerschütterliche Unterstützung der jordanischen Regierung und der jordanischen Bevölkerung bei der Aufnahme syrischer Flüchtlinge in den vergangenen Jahren. Auch angesichts der sich schnell entwickelnden Situation erkennt WFP die gemeinsame Verantwortung für die Sicherung des Wohlergehens der Flüchtlinge an und wird weiterhin mit Partnern und Gebern zusammenarbeiten, um nachhaltige Lösungen zu finden. 

In der gesamten Region war WFP aufgrund von Finanzierungsengpässen gezwungen, die Hilfe in Syrien und Palästina zu reduzieren. Aufgrund der geringen finanziellen Mittel konnte die Hilfe nicht im bisherigen Umfang fortgesetzt werden.  

WFP bedankt sich für die großzügige Unterstützung durch die Geber und appelliert an die gesamte internationale Gemeinschaft, unsere lebensrettenden und lebensverändernden Maßnahmen - ob groß oder klein - zu unterstützen und sicherzustellen, dass keine hungernden Familien zurückgelassen werden.

 

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Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt im Kampf gegen den Hunger. Wir retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

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Themen

Jordanien Finanzierung Geflüchtete und Migration

Kontakt

Martin Rentsch

Pressesprecher

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martin.rentsch@wfp.org