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Kämpfe im Sudan könnten Millionen Menschen in den Hunger stürzen, warnt WFP

ROM/KHARTUM - Die Explosion der Gewalt im Sudan könnte weitere Millionen Menschen in den Hunger stürzen. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist gezwungen, die lebensrettende Nahrungsmittel- und Bargeldhilfe vorübergehend einzustellen. Bereits vor Ausbruch der Kämpfe hatte ein Drittel der Bevölkerung Probleme, sich ausreichend zu ernähren.

Schon vor dem Ausbruch des Konflikts am 15. April waren im Sudan so viele Menschen wie nie zuvor von Hunger betroffen. Für das Jahr 2023 plante WFP, mehr als 7,6 Millionen Menschen zu unterstützen. Die anhaltenden Kämpfe hindern WFP daran, dringend benötigte Nahrungsmittel zu liefern, Schulspeisungen für Kinder bereitzustellen oder Unterernährung zu verhindern und zu behandeln. Auch Projekte zur Produktionssteigerung für Landwirte, mit denen die jährliche Weizenproduktion im Sudan mehr als verdoppelt werden sollte sind gestoppt, ebenso wie Projekte, die helfen Lebengrundlagen wiederaufzubauen. 

Drei WFP-Mitarbeitende haben auf tragische Weise im Kreuzfeuer ihr Leben verloren, zwei weitere wurden schwer verletzt. Mitarbeiter, Büros, Fahrzeuge, Ausrüstung und Nahrungsmittelvorräte des WFP gerieten in die direkte Schusslinie.  

Der Flugdienst der Vereinten Nationen (UNHAS), der vom WFP im Auftrag der internationalen Gemeinschaft betrieben wird, bleibt am Boden. UNHAS fliegt über 30 Ziele im Sudan an und befördert jährlich rund 26.000 Passagiere und leichte humanitäre Fracht. Ein Flugzeug wurde auf dem internationalen Flughafen von Khartum ist zudem irreparabel beschädigt worden. Inzwischen wurden mindestens zehn Fahrzeuge und sechs Lastwagen mit Nahrungsmitteln gestohlen. 

Gästehäuser, Büros und Lagerhäuser von WFP in Nyala, Süd-Darfur, wurden überfallen und geplündert. Bis zu 4.000 Tonnen Nahrungsmittel für hungernde Menschen sind dabei verloren gegangen.

WFP fordert alle Konfliktparteien auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit der humanitären Helfer zu gewährleisten und Einrichtungen sowie Gebäude der humanitären Gemeinschaft im Sudan zu schützen. Weiterhin fordert WFP fordert alle Parteien auf, die Kämpfe zu beenden und eine Einigung zu erzielen, die die Fortsetzung der lebenswichtigen Lieferungen von Nahrungsmitteln und humanitärer Hilfe ermöglicht.

 

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Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Wir retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

Themen

Sudan

Kontakt

Martin Rentsch

Pressesprecher

+49 160 99 26 17 30

martin.rentsch@wfp.org