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Deutschland stärkt Resilienz von Gemeinschaften im Osten der Demokratischen Republik Kongo mit 50 Millionen Euro

Foto: WFP/Tara Crossley, Teilnehmer*innen eines sogenannten "Purchase for Progress” (P4P) Programms in Bunynagula, Demokratische Republik Kongo. Das von WFP unterstützte Programm stärkt den Marktzugang für Kleinbäuer*innen.
180.000 Menschen in den Kivu-Provinzen werden davon profitieren, dass die deutsche Bundesregierung ihre Unterstützung für Gemeinschaften ausweitet, die von Konflikten, Klimaschocks und landwirtschaftlichen Problemen betroffen sind.

KINSHASA, 4. März 2020 – Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat über die deutsche Entwicklungsbank KfW 50 Millionen Euro in ein Programm zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit investiert, das von der Food and Agricultural Organization (FAO), dem United Nations Children’s Fund (UNICEF) und dem UN World Food Programme (WFP) in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo durchgeführt wird.

Das Vierjahresprogramm (2020-2023) soll über 180.000 Menschen – die meisten davon Kleinbäuer*innen – in ländlichen Gebieten in Walikale in Nord-Kivu und in Mwenga und Walungu in Süd-Kivu helfen. Die Bäuer*innen erhalten Unterstützung dabei, ihre landwirtschaftliche Produktion und etwa die Lagerung nach der Ernte zu stärken, ihre Einkommensquellen zu diversifizieren und Ernährung und soziale Einrichtungen zu verbessern. Das trägt wiederum zu Frieden und Stabilität in der Region bei.

Die Demokratische Republik Kongo ist eines der fruchtbarsten Länder der Erde mit riesigem landwirtschaftlichen Potenzial. Etwa 80 Millionen Hektar Ackerland – nach Brasilien die zweitgrößte Anbaufläche der Welt – und circa die Hälfte der Wasserressourcen des Kontinents befinden sich in dem Land. Dieses Potenzial bleibt jedoch weitgehend unausgeschöpft und es ist nach wie vor eines der ärmsten Länder der Welt.

In Nord- und Süd-Kivu ist das sozioökonomische Gefüge durch jahrzehntelange Konflikte, Vertreibung und wiederkehrende landwirtschaftliche und Klimaschocks zerstört. Lokale Kriegsherren nutzen oft die Anfälligkeit und den fehlenden Bildungszugang Jugendlicher aus, um sie für die eigenen bewaffneten Gruppen zu rekrutieren.

Widerstandsfähigkeit aufzubauen ist fundamental zur Stärkung einer Landwirtschaft, die auf Ernährungsbedürfnisse zugeschnitten ist, den sozialen Zusammenhalt und den Zugang zu sozialen Diensten für die Ärmsten. Ohne gesicherte Ernährung kann es keinen Frieden geben. Der integrierte Ansatz des FAO-UNICEF-WFP-Projekts wird maßgeblich dazu beitragen, dass gefährdete Gemeinschaften gesicherten Zugang zu Nahrungsmitteln haben und sich ausgewogen ernähren können", sagte Aristide Ongone Obame, FAO-Vertreter in der Demokratischen Republik Kongo.

„Dieses gemeinsame Programm bietet uns die Möglichkeit, diesen Kreislauf zu durchbrechen, indem wir Widerstandsfähigkeit aufbauen und dadurch Haushalte, Gemeinschaften und nationale Systeme besser wappnen, damit sie ähnliche Schocks in Zukunft verhindern und besser bewältigen können. Und das auf eine Art, die die wirtschaftliche und soziale Entwicklung fördert, die Integrität bewahrt und Kinder schützt", sagte Edouard Beigbeder, UNICEF-Vertreter in der Demokratischen Republik Kongo.

„WFP hat die Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften zu einem zentralen Schwerpunkt seiner Programme gemacht. WFP ist überzeugt, dass der gemeinsamer Ansatz mit FAO und UNICEF umfassendere Unterstützung für Betroffene ermöglicht und ihnen breitere Ausbildungsmöglichkeiten bietet. Dieses Projekt wird dazu beitragen, die verheerenden Auswirkungen von Konflikten und landwirtschaftlichen und klimabedingten Schocks zu mildern und den Gemeinschaften zu helfen, sich eigenständig eine bessere Zukunft aufzubauen", sagte Claude Jibidar, WFP-Landesdirektor in der Demokratischen Republik Kongo.

Bereits seit 2017 unterstützt die deutsche Bundesregierung Maßnahmen für mehr Widerstandsfähigkeit in Nord- und Süd-Kivu mit bisher 35 Millionen Euro für ein gemeinsames FAO-WFP-Projekt, das 2020 beendet werden wird. Das neue Programm schließt an den Erfolg dieses Projektes an, in dem über 400.000 Menschen erreicht werden konnten.

Als führende humanitäre Organisation im Kampf gegen den weltweiten Hunger verfügt WFP über umfangreiche Erfahrung in der Unterstützung des Aufbaus nachhaltiger Infrastruktur, der Lagerung nach der Ernte, der Vermarktung und der nährstoffreichen Ernährung. FAO hilft dabei, die landwirtschaftlich geprägten Lebensgrundlagen der Menschen zu schützen und wiederaufzubauen. In diesem Zusammenhang unterstützt FAO auch die Organisation von Bäuer*innen damit sie gemeinsam Nahrungsmittel produzieren und verarbeiten und Saatgut schützen können, aber auch den sozialen Zusammenhalt stärken. UNICEF bringt seine Expertise im Umgang mit schwerer, akuter Mangelernährung und der Versorgung mit sauberem Trinkwasser, Sanitär- und Hygieneeinrichtungen (WASH) in das Projekt ein. Außerdem fördert UNICEF Bildung und Frieden auf allen Ebenen, mit besonderem Schwerpunkt auf Frauen und Kinder.

Das Projekt wird am 4. März in Goma und am 6. März in Bukavu von den Gouverneuren von Nord- und Süd-Kivu, führenden Vertretern von WFP, FAO und UNICEF, Vertretern der jeweiligen Landesregierungen und führenden Vertretern der deutschen Bunderegierung und anderen Entwicklungspartnern eröffnet.

 

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Das UN World Food Programme (WFP) ist die weltweit größte humanitäre Organisation. WFP rettet Leben in Notfällen und schafft Grundlagen für eine nachhaltige Zukunft für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind. 

Themen

Demokratische Republik Kongo Klima Konflikte Gesicherte Ernährung Finanzierung Widerstandsfähigkeit

Kontakt

Bettina Luescher

WFP-Chefsprecherin Berlin

Tel. +49 30 20 614929

Mob. +49 160 99261730

bettina.luescher@wfp.org