Deutschland unterstützt Kleinbauern beim Neuanfang in befriedeten Gebieten der Demokratischen Republik Kongo
Bukavu - 35 Millionen Euro werden eingesetzt, um die Stellung von Frauen zu stärken sowie Kleinbauern und friedensfördernde Maßnahmen zu unterstützen.
WFP und FAO werden gemeinsam ihre gesammelte Expertise nutzen, um nach ihrer Rückkehr Kleinbauern zu unterstützen, die aufgrund der Kämpfe in der Region gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen. Die Unterstützung wird kurzfristig ein Sicherheitsnetz für Menschen schaffen, die fast alles verloren haben. Im Mittelpunkt der Programme stehen dabei Kleinkredite, Alphabetisierung und die ökonomische Stärkung von Frauen durch entsprechende Kurse. Zudem soll mit Instrumenten der Konfliktverhütung eine bessere Zukunft in eine der konfliktträchtigsten Regionen der Welt ermöglicht werden.
„Die Kombination aus ökonomischen, sozialen, technischen und finanziellen Aspekten des Kapazitätenaufbaus zeichnet diese Initiative aus. Dank dieses Ansatzes können WFP und FAO gemeinsam daran arbeiten, die lokale Wirtschaft und die Nahrungsmittelproduktion der Kleinbauern wieder anzukurbeln. Dies gilt auch mit Blick auf besonders hilfsbedürftige Gruppen wie die Rückkehrer und alleinstehende Frauen mit Kindern. Zudem wird der soziale Zusammenhalt gestärkt. Dies bringt Hoffnung und Perspektive für Menschen, die sehr schwierige Situationen zu bewältigen hatten“, sagte Alexis Bolte, geschäftsführender FAO-Vertreter in der Demokratischen Republik Kongo.
„Dank der großzügigen Unterstützung Deutschlands werden WFP und FAO gemeinsam mit der kongolesischen Regierung dafür arbeiten, die Lebensgrundlagen von Kleinbauern wiederherzustellen und zu erweitern“, sagte Claude Jibbar, WFP-Vertreter und Landesdirektor. „Können wir sicherstellen, dass diese Ziele des Projekts erreicht werden, retten wir nicht nur Leben, sondern ändern sie auch“, fügte er hinzu.
Die finanzielle Unterstützung Deutschlands ermöglicht, dass 180.000 Menschen in den Provinzen Nord- und Südkivu über drei Jahre hinweg Hilfe erhalten. Die Gelder kommen aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und werden über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) an WFP und FAO verteilt.
Familiäre Landwirtschaft ist für die meisten Menschen in Nord- und Südkivu die Haupteinnahmequelle. Einst Kornkammer des Kongo, wurden die wirtschaftlichen Strukturen der Region durch zwei Jahrzehnte voller Konflikte, Flucht und Vertreibung , Naturkatastrophen, Klimaschocks und Krankheiten zerstört.
Trotz der Solidarität zwischen den Gemeinden und der Generosität der Geber bleibt die Ernährungssituation im Kongo prekär. 7,7 Millionen Menschen leiden landesweit akut an Hunger. Menschen, die in befriedete Gebiete zurückkehren, müssen außergewöhnliches Leidertragen. Der absolute Mangel an Ressourcen und wirtschaftlichen Möglichkeiten kann Frustrationen befeuern, die zu neuer Gewalt in einer Region führen können, in der bereits Millionen von Menschen ihr Leben durch aufeinanderfolgende Wellen der Gewalt verloren haben.
Die Kooperation von FAO und WFP baut auf bereits erfolgreiche Initiativen auf, wie der „Purchase for Progress (P4P)" und „Food Assistance for Assets (FFA)", die darauf abzielen, die Lücke zwischen humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit zu schließen.