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Deutschland unterstützt UNICEF, WFP und GIZ bei der Stärkung der Widerstandsfähigkeit in der Sahelzone angesichts der sich verschärfenden Auswirkungen von Konflikten, Klima und makroökonomischen Schocks in West- und Zentralafrika

DAKAR - Deutschland hat kürzlich Mittel in Höhe von 95 Millionen Euro für den Zeitraum 2023-2027 unterzeichnet, um die soziale und wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit von acht Millionen Frauen, Männern und Kindern in fünf Ländern der westafrikanischen Sahelzone zu stärken.

Diese Zuwendung ermöglicht der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP), sich ergänzenden Initiativen und Fachwissen bei der Umsetzung der Sahel-Resilienz-Partnerschaft (2023-2027) für Notleidende und vom Klimawandel betroffenen Menschen in Burkina Faso, Tschad, Mali, Mauretanien und Niger zu bündeln und zu erweitern.

„Die Sahelzone und Europa sind Nachbarn. Als gute Nachbarn kümmern wir uns umeinander. Für mich als Bundesentwicklungsministerin ist die Zusammenarbeit mit der Sahelzone eine meiner obersten Prioritäten. Zum Glück können wir auf gute Partner in der Region zählen. Durch die Zusammenarbeit mit UNICEF, WFP und der GIZ konnten viele Gemeinschaften in der letzten Ernährungskrise Ernährungssicherheit erreichen. Wir werden weiter zusammenarbeiten, um diese Widerstandsfähigkeit zu stärken", sagte Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Die Sahelzone ist eine der strukturell verwundbarsten Regionen des Kontinents, die von Klimaextremen wie Dürren und Überschwemmungen, aber auch von sich vertiefenden wirtschaftlichen Ungleichheiten, politischer Instabilität und gewaltsamen Konflikten betroffen ist. Die Klimakrise hat zu einer zunehmenden Wüstenbildung und Bodendegradation beigetragen.

Diese Anfälligkeiten führen zu immer wiederkehrenden Ernährungskrisen, die an Ausmaß und Schwere zunehmen. Seit 2018 hat sich die Zahl der Menschen in der Sahelzone, die von Hunger betroffen sind, fast verdreifacht. Es wird erwartet, dass in der Zeit zwischen den Ernten 2024, in der Nahrungsmittel knapp werden, fast 11 Millionen Menschen von insgesamt 94 Millionen Menschen hungern werden.

Mit der deutschen Zuwendung werden WFP, UNICEF und GIZ einen sektorübergreifenden Ansatz verfolgen, um mehr Möglichkeiten für Menschen und Systeme zu schaffen, Krisen zu bewältigen, sich auf wiederkehrende Krisen vorzubereiten, um negative Auswirkungen von Krisen abzumildern und sie durch strukturelle Veränderungen schrittweise und dauerhaft zu überwinden.

„Familien und Gemeinschaften mit Ressourcen, Wissen und der notwendigen Unterstützung auszustatten, um Bedrohungen zu bewältigen und die Ernährungssicherheit zu gewährleisten, ist der Schlüssel zum Aufbau langfristiger Resilienz. Nachhaltige Ernährungssysteme werden den Kreislauf wiederholter Hungerkrisen in Westafrika durchbrechen", sagte Margot van der Velden, amtierende WFP-Regionaldirektorin in Westafrika.

„Das WFP ist bestrebt, die nationalen Regierungen zu unterstützen und mit Partnern, Gebern und lokalen Gemeinschaften zusammenzuarbeiten, um lokale Ernährungssysteme umzugestalten und sicherzustellen, dass Frauen, Männer und Kinder regelmäßigen Zugang zu Nahrungsmitteln und grundlegenden sozialen Dienstleistungen haben“, fügte sie hinzu.

Durch aufeinander abgestimmte Hilfe in denselben Gemeinschaften und an denselben Orten planen WFP, UNICEF und GIZ gefährdete Menschen umfassende und nachhaltig gegen Krisen zu wappnen.

Dieses innovative Programm hat den Umfang und die Koordination, um für Frauen und Kinder in der Sahelzone wirklich etwas zu bewirken", sagte Gilles Fagninou, UNICEF-Regionaldirektor für West- und Zentralafrika.

„Ziel ist es, die Fähigkeit von Systemen, Gemeinschaften und Einzelpersonen zu stärken, mit den Schocks, die unweigerlich kommen werden, aus eigener Kraft fertig zu werden. Unsere Arbeit wird die auf Kinder ausgerichteten sozialen Dienste in Bereichen wie Ernährung, Bildung, sauberes Wasser, Sozialschutz und Gesundheit stärken", fügte er hinzu.

UNICEF, WFP und GIZ setzen sich für die Bewältigung der beispiellosen Nahrungsmittel- und Ernährungskrise ein, indem sie Ursachen bekämpfen und ein robusteres und widerstandsfähigeres System aufbauen, das Familien und Gemeinschaften mit erschwinglichen, zugänglichen und nahrhaften Nahrungsmitteln versorgt.

Seit 2018 haben WFP und UNICEF - mit Unterstützung Deutschlands durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) - dazu beigetragen, die Widerstandsfähigkeit von mehr als drei Millionen gefährdeten Menschen zu stärken, die mehreren Schocks und Belastungen ausgesetzt sind, darunter auch der Nahrungsmittel- und Ernährungskrise. Diese Bemühungen haben dazu beigetragen, den Bedarf an humanitärer Hilfe im Laufe der Zeit erheblich zu verringern. So hat sich beispielsweise die Ernährungssicherheit der unterstützten Haushalte trotz der schwierigen Rahmenbedingungen verbessert. Studien und Evaluierungen haben auch gezeigt, dass die Resilienzmaßnahmen den Gemeinschaften geholfen haben, besser mit Schocks und Stressfaktoren umzugehen, und dazu beigetragen haben, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und Spannungen um natürliche Ressourcen - eine der Hauptursachen für Konflikte in der Sahelzone - abzubauen.

Aufbauend auf den Ergebnissen der von Deutschland geförderten Resilienzprogramme wollen BMZ, GIZ, WFP und UNICEF als gemeinsame Initiative der Sahel-Allianz eine strategische Partnerschaft zur Stärkung der Resilienz in der Sahelzone eingehen.

„Humanitäre Hilfe sollte nie langfristig angelegt sein, sondern mit dem Fokus auf Entwicklung schnell die Zukunft vorbereiten, dafür stehen wir“, sagt Petra Warnecke, Leiterin der Afrika-Abteilung der GIZ.

„Die GIZ unterstützt die lokale Bevölkerung in Burkina Faso, Mali, Niger und Tschad dabei, die Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit, den Umgang mit Ressourcen und den sozialen Zusammenhalt zu verbessern. Wir bauen auf unser langjähriges Netzwerk in der Region, um die Widerstandsfähigkeit zu stärken und eine langfristige Abhängigkeit von humanitärer Hilfe zu vermeiden", fügte sie hinzu.

Die sektorübergreifenden und klimaangepassten Interventionen der GIZ stärken die Widerstandsfähigkeit auf lokaler Ebene. Das Projekt ergänzt die Maßnahmen von WFP und UNICEF zum Aufbau von Stabilisierungskapazitäten, indem es den Schwerpunkt auf Anpassungs- und Transformationskapazitäten legt.

Im Rahmen der Resilienzbildung werden UNICEF und WFP ihre laufende Unterstützung für nationale Sozialschutzsysteme vertiefen und ausweiten, damit diese auf Schocks reagieren und die Ernährung von schwangeren Frauen, stillenden Müttern, Kleinkindern und Jugendlichen berücksichtigen.

UNICEF und WFP arbeiten bereits an einem gemeinsamen Sozialschutzprogramm in Mali, Mauretanien und Niger, das 2,5 Millionen Menschen durch Bargeldtransfers und ergänzende Dienstleistungen unterstützt. Diese Unterstützung wird demnächst durch die Ausweitung des Programms auf Burkina Faso und den Tschad auf dieselben fünf Sahelländer ausgedehnt, und zwar dank eines neuen Beitrags Deutschlands (BMZ) in Höhe von 40 Millionen Euro. Die Unterstützung des Sozialschutzes wird eng mit der neuen Sahel-Resilienz-Partnerschaft verknüpft, um die Bemühungen zu ergänzen und die Wirkung zu maximieren.

 

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