Skip to main content

Globale Krisen erfordern Planungssicherheit bei Haushaltsmitteln für Entwicklung und humanitäre Hilfe

BERLIN – Mit Blick auf die Bereinigungssitzung für den Bundeshaushalt 2023 am 10. November bedauert das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) die geplanten drastischen Einschnitte bei den Haushaltstiteln für Entwicklung und humanitäre Hilfe. Um die zusätzlich für akute Krisen veranschlagten Haushaltsgelder effektiv einzusetzen, brauchen umsetzende Organisationen dringend Planbarkeit.

Dazu sagte der Leiter von WFP in Deutschland, Dr. Martin Frick: „Klima, Hunger und Krieg – wir erleben eine sich beschleunigende Krisenspirale, aus der wir dringend ausbrechen müssen. Dazu braucht es mehr als nur die Aussicht auf Finanzierung. Programme zur Klimaanpassung oder für die nachhaltige Hungerbekämpfung müssen durch humanitäre- und Entwicklungsorganisationen geplant werden, damit sie Hungersnöte abwenden können oder die Auswirkungen von Klimaschocks für Betroffene wirklich abfedern. Belastbare Finanzierungszusagen sind dafür die Voraussetzung.“

WFP begrüßt ausdrücklich die kürzliche Zusage von Mitteln aus dem Haushalt 2022 und auch das kontinuierliche politische Engagement Deutschlands gegen Klima- und Hungerkrise, das mit konkreten Finanzierungen auf der UN-Weltklimakonferenz untermauert wurde. Mit Blick auf den kommenden Bundeshaushalt ist Martin Frick besorgt: „Deutschland ist ein Leuchtturm für Entwicklung und humanitäre Hilfe. Kürzungen bei Haushaltstiteln, die der aktuellen Krise entgegenwirken sollen, sind aber ein schlechtes Signal. Wenn im kommenden Jahr Finanzierungstöpfe für akute Krisen zur Verfügung stehen, sollten diese Gelder nicht erst fließen, wenn die Katastrophe da ist. Es braucht schon jetzt langfristige Investitionen, besonders gegen die Klima- und Hungerkrise. Wenn wir jetzt investieren, können wir kommende Katastrophen verhindern. Legen wir Geld zur Seite und warten bis die nächste Krise zuschlägt, sind die Kosten für die Linderung ungleich höher.“

Das ist insbesondere angesichts der Klimakrise mit Hunger als ihrem Symptom vonnöten. 3,6 Milliarden Menschen, 40 Prozent der Weltbevölkerung, leben in Regionen, die besonders vom Klimawandel betroffen sind. 1,7 Milliarden waren in den letzten zehn Jahren schon von Klimaextremen betroffen und allein 2021 haben 22,3 Millionen Menschen ihr Zuhause klimabedingt verlassen müssen. Zudem sind 30 Prozent der globalen Nahrungsmittelproduktion bis Ende des Jahrhunderts in Gefahr, wenn Emissionen nicht drastisch reduziert werden. Die Zahlen verdeutlichen, dass Krisenprävention die gleiche Bedeutung zukommen muss, wie Krisenbewältigung. Das muss sich auch in den haushälterischen Finanzierungsmodalitäten dieser Programme widerspiegeln, die flexibel und mehrjährig sein sollten, um maximale Wirkung zu entfalten. Dass diese Lösungen funktionieren, zeigen Programme gegen den Klimawandel, die WFP in 37 Ländern für 12 Millionen Menschen, auch mit deutscher Unterstützung, umsetzt.

#                 #                   #

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Wir retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

Follow us on Twitter @WFP_DE

Themen

Deutschland Finanzierung Klima Ernährung

Kontakt

Martin Rentsch

Pressesprecher

+49 160 99 26 17 30

martin.rentsch@wfp.org