SUDAN: WFP UND UNICEF STARTEN NEUES BMZ-KFW-FINANZIERTES PROGRAMM ZUR STÄRKUNG DER RESILIENZ
Das Vierjahresprogramm wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) über die KfW, der deutschen Entwicklungsbank, gefördert.
Es handelt sich um ein einzigartiges Programm, das darauf abzielt, langfristige Lösungen für 300.000 gefährdete Sudanes*innen in Süd-, Zentral- und Nord-Darfur zu finden, indem Hindernisse für Frieden, Stabilität und Entwicklung abgebaut werden. Diese Menschen sind besonders von Konflikten, Klimawandel, Naturkatastrophen und der wirtschaftlichen Rezession betroffen.
Das Programm ist das erste seiner Art in dieser Größenordnung im Sudan. Es verfolgt einen ganzheitlichen und integrativen Ansatz und ermöglicht Dorfgemeinschaften, sich besser auf verschiedene Krisen vorzubereiten und die Basis für ein friedliches Zusammenleben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu legen.
"Das neue gemeinsame Programm unterstreicht das Engagement der Bundesregierung für von multiplen Krisen betroffene Familien und Dorfgemeinschaften. Mit diesem Programm wollen wir ihre Widerstandsfähigkeit mittel- und langfristig stärken. Die Zusammenarbeit von UNICEF und WFP wird sicherstellen, dass die Menschen von einem umfassenden, integrierten Paket grundlegender Unterstützungsleistungen profitieren. Gemeinden werden aktiv in die Gestaltung einbezogen, was auch den sozialen Zusammenhalt fördern soll", sagte Hanspeter Schwaer, Referent im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
"Während die deutsche Regierung die direkte Unterstützung für Gemeinschaften fördert, bleibt die Zusammenarbeit mit der sudanesischen Regierung weiterhin ausgesetzt. Deutschland unterstreicht, dass für die Wiederaufnahme der Zusammenarbeit eine umfassende politische Lösung und die Wiederherstellung eines glaubwürdigen Übergangs dringend erforderlich sind", erklärte er abschließend.
Das Programm wird in Nord-Darfur (El Fasher, Tawilla), Süd-Darfur (Kass, Bileil) und Zentral-Darfur (Zalingei, Mukjar) durchgeführt und bezieht verschiedene Gruppen mit ein, darunter Binnenvertriebene, Rückkehrer*innen und aufnehmenden Gemeinden.
Die Gemeinden in der Region Darfur erleben weiterhin Rückschläge durch Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, anhaltende Trockenperioden und gewaltsame Konflikte. Diese Krisen haben die Ernährungssicherheit der Familien verschlechtert und den Zugang zur Grundversorgung eingeschränkt. Der Wettbewerb um Ressourcen und die eingeschränkte Grundversorgung, die sich aufnehmenden Gemeinschaften, Rückkehrer*innen und Binnenvertriebene teilen müssen, verschärft die Situation weiter.
"Dieses Programm wird das Leben von Gemeinden in Darfur wesentlich verändern. Es wird dazu beitragen, dass betroffene Familien nicht weiter in den Hunger abrutschen und stattdessen aktiv an dem Friedens- und Stabilitätsprozess in ihren Gemeinschaften mitwirken können", sagte Eddie Rowe, WFP-Vertreter und Landesdirektor für Sudan.
"Die Möglichkeiten zur Sicherung der Lebensgrundlage und das soziale Sicherungsnetz werden sich noch lange nach Abschluss des Programms positiv auf das Leben der Menschen auswirken. Dank der mehrjährigen Finanzierung der deutschen Regierung für ein langfristiges Programm sind wir dem Wiederaufbau und der nachhaltigen Entwicklung im Sudan einen Schritt nähergekommen", bilanzierte er.
Das Programm zielt darauf ab, nachhaltige Ernährungssysteme zu schaffen, Systeme auf lokaler Ebene zu stärken, um den Zugang der Gemeinden zu integrierter sozialer Grundversorgung zu verbessern. Es sollen auch gemeinschaftsbasierte Netzwerke gestärkt werden, um lokale Konflikte zu beizulegen und durch einen integrativen sozialen Dialog Vertrauen aufzubauen.
"Kinder sind nach wie vor am meisten von Konflikten und Notsituationen betroffen. Wir danken der deutschen Regierung für die großzügige Unterstützung, die unsere humanitäre, entwicklungs- und friedenspolitische Programmarbeit in der Region Darfur erweitert und uns hilft, ein sicheres und förderndes Umfeld für Kinder zu schaffen, in dem sie überleben und sich entwickeln können,“ sagte Mandeep O'Brien, UNICEF-Vertreterin im Sudan.
"Ein besserer Zugang für betroffene Kinder, Jugendliche und Mitglieder ihrer Gemeinden zu einer qualitativ hochwertigen Grundversorgung im Bereich Gesundheit, Ernährung, Bildung, Schutz und Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene wird dazu beitragen, dass Gemeinden zukünftig gesündere, produktivere und widerstandsfähigere sein werden", fuhr sie fort.
In diesem kritischen Punkt der sudanesischen Geschichte ist die mehrjährige Finanzierung langfristiger Programme wichtig für den Übergang von kurzfristiger humanitärer Hilfe zu dauerhaften Lösungen und nachhaltiger Entwicklung, da das Projekt lokale Gemeinden dazu befähigen und die Verantwortung überträgt. WPF und UNICEF werden sich auch in Zukunft für ähnliche Investitionen einsetzen, um die Kluft zwischen humanitärer Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit und Friedensförderung zu überbrücken.