Welt-Aids-Tag: Gute Ernährung ist für Millionen HIV-Infizierte entscheidend
Sabalo war bald schwer mangelernährt und schien in einer Abwärtsspirale gefangen. Doch eine Kombination aus antiretroviraler Therapie, Nahrungsmittelrationen und Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung wendete das Blatt. Heute baut er genug Gemüse an, um gesund zu bleiben und sich auf dem lokalen Markt ein Einkommen zu erwirtschaften.
Sabelo Simelane ist dank der Kombination von guter Ernährung und antiretroviraler Therapie wieder stark genug, seine Familie zu ernähren. Copyright: WFP/Hilary Wartinger
Schicksale wie Sabelos zeigen, wie entscheidend eine gute Ernährung für HIV-infizierte Menschen und ihre Familien ist. Das UN World Food Programme (WFP) unterstreicht daher zum Welt-Aids-Tag, dass großer Handlungsbedarf zur Ernährungssicherung für die Betroffenen besteht: „Eine schlechte Gesundheit und HIV können sich gegenseitig verstärken und so einen Teufelskreis auslösen”, sagte Martin Bloem, Leiter der WFP-Abteilung für Ernährung und HIV/Aids.
Ernährungshilfe, Beratungen und Schulungen ermöglichen eine erfolgreiche Behandlung und stärken die Gesundheit der HIV-Infizierten. Wird die antiretrovirale Therapie auf diese Weise unterstützt, bestehen auch gute Chancen, dass die Übertragung der Krankheit zwischen Mutter und Kind verhindert wird. Die Teilnehmer des WFP-Programms für HIV-Infizierte erhalten mit Nährstoffen und Vitaminen angereicherte Nahrungsmittel, wie das auf Soja und Getreide basierende Super Cereal, oder direkt verzehrbare Spezialnahrung wie Plumpy’Sup, eine auf Erdnüssen basierende Paste.
Die Äthiopierin Grama Alemu – hier mit ihrer Tochter Frehiwot – ist HIV-positiv und schwanger mit ihrem zweiten Kind. Sie erhält Nahrungsmittelgutscheine von WFP. Damit kann sie sich zusätzlich Mais und Öl kaufen, da es vor allem für Schwangere und HIV-Infizierte wichtig ist, sich ausgewogen zu ernähren. Copyright: WFP/ Ralf Südhoff
WFP arbeitet mit Gemeinden und Gesundheitszentren in der gesamten Welt zusammen, um sicher zu stellen, dass HIV-infizierte Menschen die Ernährung erhalten, die sie benötigen, um ihre Gesundheit zu stärken“, so Bloem. Menschen mit HIV benötigen mehr Energie, damit sie das Virus bekämpfen können: Kinder brauchen etwa 50 bis 100 Prozent mehr Kalorien als ihre HIV-negativen Altersgenossen. Bei Erwachsenen mit HIV liegt bei fortschreitender Krankheit der Bedarf an zusätzlichen Kalorien bei etwa 30 Prozent.
Wenn HIV-positive Menschen keinen Zugang zu Nahrungsmitteln haben, ist es daher sehr schwierig, die antiretroviralen Medikamente zu sich zu nehmen und es steigt das Risiko, dass die Behandlung abgebrochen wird.
2013 hat WFP 1,5 Millionen Menschen in 33 Ländern mit HIV und Tuberkulose-Programmen unterstützt.
Über Sozialprogramme für die Menschen in Not möchte WFP die sozialen und ökonomischen Auswirkungen von HIV mildern. Wenn Familien Bargeld, Gutscheine oder Nahrungsmittel erhalten, erschließen sich ihnen neue wirtschaftliche Möglichkeiten und sie können sich und ihre Familien wieder eigenständig versorgen.