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WFP erreicht erstmals seit April vier belagerte Städte in Syrien

WFP erreicht erstmals seit April vier belagerte Städte in Syrien
DAMASKUS – Das UN World Food Programme (WFP) hat gestern überlebenswichtige Nahrungsmittel zu Familien in den vier Städten Madaja und Sabadani nahe Damaskus, sowie Fua und Kefraja in der Provinz Idlib gebracht. Die Ernährungshilfe war Teil eines gemeinsamen Konvois der Vereinten Nationen und des Syrischen Roten Halbmonds (SARC).

Es war das erste Mal seit April, dass Nahrungsmittel und Hilfsgüter diese Gebiete erreicht haben. 

„Der Konvoi hat außerordentliche Hilfe zu 60.000 Menschen gebracht, die dringendst Nahrungsmittel und Medizin brauchen und fünf Monate lang von humanitärer Hilfe abgeschnitten waren“, sagte WFP-Landesdirektor Jakob Kern. 

WFP hat 45 Lastwagen mit Notrationen und Weizenmehl in die vier Städte gebracht. Die Rationen aus Reis, Linsen, Bulgur, Öl, Zucker, Salz und Kichererbsen können 60.000 Menschen für einen Monat ernähren. Um Mangelernährung bei 250 Kindern zu verhindern, brachte WFP außerdem angereicherte Spezialnahrung für drei Monate nach Madaja und Sabadani.

Größte Sorgen bereitet uns außerdem die Not der mehr als 250.000 Menschen, die in Ost-Aleppo eingeschlossen sind und keinen Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser, Medizin und anderen lebensnotwendigen Hilfsgütern haben“, fügte Jakob Kern hinzu. „Wir fordern daher alle Parteien dieses schrecklichen Konflikts auf, Versorgungsrouten umgehend zu öffnen und einen bedingungslosen, ungehinderten, dauerhaften und sicheren Zugang für humanitäre Hilfe zu gewährleisten – zu den Menschen in Ost-Aleppo und jeder Familie in Syrien, die unsere Hilfe braucht.“

Vergangene Woche erreichte ein WFP-Hilfskonvoi zum ersten Mal seit Juli das belagerte Muadamija bei Damaskus mit Nahrungsmitteln sowie weiteren Hilfsgütern, welche 35.000 Menschen einen Monat lang unterstützen. Ein weiterer gemeinsamer Konvoi brachte Nahrungsmittel für 37.000 Menschen und Weizenmehl für 70.000 Menschen nach Al Wa’er in Homs. Auch 84.000 Menschen in Talbiseh erhielten in einem dritten Konvoi Weizenmehl und weitere Nahrungsmittel für einen Monat. 

In ganz Syrien erreicht WFP jeden Monat mehr als vier Millionen Menschen mit Ernährungshilfe. Die deutsche Bundesregierung ist derzeit wichtigster Unterstützer der WFP-Nothilfe im Bürgerkriegsland, die zu 30 Prozent über Konflikt- und Landesgrenzen hinweg sowie aus der Luft geleistet wird, wo Gebiete nicht auf dem Landweg erreichbar sind. Insgesamt finanziert Deutschland die WFP-Programme in Syrien und den Nachbarländern in diesem Jahr mit der Rekordsumme von 570 Millionen Euro.