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WFP stockt Hilfe in Somalia auf, um drohende Hungersnot abzuwenden

WFP/Samantha Reinders. Women waits with her daughter at the Kabasa Health Center. They are there to receive there for Mushtaq to be checked and for their next allowance of nutritional supplements.
MOGADISHU - In Somalia leistet das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) lebensrettende Hilfe für mehr Menschen als je zuvor. Wir erreichen 3,7 Millionen Menschen mit Nothilfe und über 300.000 mit Ernährungsprogrammen - doch eine Hungersnot steht unmittelbar bevor, wenn nicht sofortige und drastische Maßnahmen ergriffen werden.

Da das Land von einer verheerenden Dürre heimgesucht wird und die fünfte Regenzeit in Folge ausbleibt, wird in mehreren Distrikten der Bay-Region Somalias von Oktober bis Dezember eine Hungersnot prognostiziert, sofern keine Mittel zur Aufrechterhaltung und Ausweitung der humanitären Hilfe bereitgestellt werden.

"Wir wissen aus Erfahrung, dass wir nicht auf eine offizielle Erklärung der Hungersnot warten können, um zu handeln. Wir haben unsere lebensrettende Hilfe in Somalia schon so weit wie möglich ausgeweitet, bevor wir vor der Gefahr einer Hungersnot gewarnt haben. Seit April haben wir die Zahl der Menschen, die wir mit humanitärer Hilfe unterstützen, mehr als verdoppelt und konnten damit eine Rekordzahl von Menschen in Somalia erreicht", sagte Margot van der Velden, WFP-Direktorin für Nothilfe, in Mogadischu. "Aber die Dürrekrise verschärft sich weiter und eine Hungersnot ist näher denn je. Die Welt muss jetzt reagieren, solange wir noch die Chance haben, eine Katastrophe zu verhindern".

 

Zusätzliche Informationen für Journalist*innen:

  • In den Bezirken Baidoa und Burkhaba und bei den Vertriebenen in der Stadt Baidoa in der Region Bay in Somalia wird zwischen Oktober und Dezember eine Hungersnot prognostiziert, wenn die humanitäre Hilfe nicht aufgestockt wird. Bei der letzten Hungersnot in Somalia in den Jahren 2011/12 starben mehr als eine Viertelmillion Menschen. Obwohl der Umfang der humanitären Hilfe heute viel größer ist als damals, hat auch der Bedarf deutlich zugenommen.
  • Laut der letzten offiziellen nationalen Aktualisierung der Hungerzahlen war im Juni fast die Hälfte der somalischen Bevölkerung von akutem Hunger betroffen. Seitdem hat sich die Lage weiter verschlechtert, und in den kommenden Tagen werden neue Zahlen erwartet.
  • Die Hungerkrise in Somalia ist in erster Linie das Ergebnis einer Dürre von historischem Ausmaß. Vier aufeinanderfolgende Regenzeiten sind ausgefallen, und die Prognosen für die fünfte sind schlecht. Dies verschärft die Auswirkungen anderer wiederkehrender Klimaschocks in Verbindung mit Konflikten und Instabilität, die den Hunger verschärfen und den Zugang für humanitäre Hilfe einschränken.
  • Die Lebensmittelpreise in Somalia waren aufgrund des dürrebedingten Viehsterbens und der schlechten Ernten bereits stark angestiegen. Die Krise in der Ukraine hat den Anstieg weiter verschärft an. Im Juni waren die durchschnittlichen Kosten für die Deckung des Grundnahrungsmittelbedarfs eines Haushalts so hoch wie seit fünf Jahren nicht mehr.
  • WFP hat die humanitäre Hilfe in Somalia auf ein noch nie dagewesenes Niveau aufgestockt, ohne die Erklärung einer Hungersnot abzuwarten und obwohl nur sehr begrenzte Mittel zur Verfügung standen - insbesondere in der Anfangsphase der Dürrekrise.
  • Im Juli 2022 erreichte WFP 3,7 Millionen Menschen in Somalia mit lebensrettender Hilfe - mehr als doppelt so viele wie im April, als WFP und die Vereinten Nationen erstmals vor der Gefahr einer Hungersnot warnten, und so viele wie noch nie zuvor in einem einzigen Monat in Somalia. Außerdem konnten wir über 300.000 Menschen gegen Unterernährung behandeln.
  • Wir arbeiten daran, diese Zahl in den kommenden Monaten noch weiter zu erhöhen, um 4,5 Millionen Menschen mit Hilfsgütern und 470.000 mit Ernährungsprogrammen zu erreichen.
  • WFP ist die größte humanitäre Organisation in Somalia und verfügt über 12 Büros im ganzen Land, die alle Bundesstaaten abdecken. Wir arbeiten kontinuierlich mit den Organisationen der Vereinten Nationen, allen Regierungsebenen, Partnern und Gebern zusammen, um die Hilfe in den schwierigsten Gebieten noch weiter auszubauen.
  • Die massive Aufstockung der Hilfe von WFP wurde größtenteils durch die rechtzeitige Unterstützung der Vereinigten Staaten ermöglicht. Aber die internationale Gemeinschaft muss jetzt handeln, damit wir diese Aufstockung aufrechterhalten und ausweiten können, auch in schwer zugänglichen Gebieten wie der Bay-Region, in der jetzt eine Hungersnot prognostiziert wird.

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Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Wir retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

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