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WFP wirft Nahrungsmittel aus der Luft ab, um Hungerkatastrophe in konfliktbetroffenen Gebieten im Südsudan abzuwenden

Photo: WFP/Peter Louis. WFP airdropping emergency food assistance to thousands of families in South Sudan’s Upper Nile State
Juba, Südsudan – Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) hat mit dem Abwurf von Nothilfepaketen für Tausende Familien im südsudanesischen Bundesstaat Upper Nile begonnen. Dort hat eine seit März eskalierende Gewalt zahlreiche Menschen aus ihrer Heimat vertrieben und ganze Gemeinden an den Rand einer Hungersnot gedrängt.

Diese Lieferungen sind der erste Zugang von WFP seit über vier Monaten, um lebensrettende Ernährungshilfe für mehr als 40.000 Menschen in den entlegenen Bezirken Nasir und Ulang zu leisten – Gebiete, die ausschließlich auf dem Luftweg erreichbar sind.

„Der Zusammenhang zwischen Konflikt und Hunger ist im Südsudan auf tragische Weise offensichtlich – insbesondere in den vergangenen Monaten in Upper Nile“, sagte Mary-Ellen McGroarty, WFP-Landesdirektorin im Südsudan. „Ohne eine massive Ausweitung der Hilfe drohen die Bezirke Nasir und Ulang in eine vollumfängliche Hungersnot abzurutschen. Wir müssen diese Familien dringend mit Nahrungsmitteln erreichen und tun alles, um die Bedürftigsten zu versorgen, bevor die Lage völlig außer Kontrolle gerät.“

In Upper Nile leiden über eine Million Menschen unter akutem Hunger – mehr als 32.000 von ihnen bereits unter einer Katastrophenlage (IPC-Stufe 5), der höchsten Stufe der Ernährungsunsicherheit. Diese Zahl hat sich seit dem Aufflammen der Kämpfe im März verdreifacht. Die Gewalt hat zu massiven Vertreibungen geführt, auch über die Grenze nach Äthiopien, wo WFP rund 50.000 Geflüchtete aus Upper Nile mit lebensrettender Nahrung versorgt.

WFP plant, während der Jahreszeit zwischen den Ernten – der hungrigsten Zeit des Jahres bis Ende August – insgesamt 470.000 Menschen in Upper Nile und im nördlichen Jonglei zu erreichen. Doch anhaltende Kämpfe und logistische Hürden erschweren den Zugang und eine umfassende Versorgung. Bislang konnten in Upper Nile lediglich 300.000 Menschen erreicht werden.

Die wichtigsten Flusswege in die Region müssen dringend wieder geöffnet werden, um hungernde Familien nachhaltig unterstützen zu können. Diese Routen sind der kosteneffizienteste Weg, um große Teile von Upper Nile und Nord-Jonglei mit lebenswichtiger Hilfe zu erreichen – doch seit Mitte April sind sie durch bewaffnete Auseinandersetzungen blockiert. WFP hat 1.500 Tonnen Nahrungsmittel bereit, die sofort transportiert werden können, sobald die Wasserwege wieder nutzbar sind.

„Dort, wo wir regelmäßig liefern konnten, sehen wir echte Fortschritte“, so McGroarty. „In der ersten Jahreshälfte konnten wir durch kontinuierliche Hilfe Katastrophen-Hunger in Teilen von Jonglei zurückdrängen – das ist auch in Upper Nile möglich. Doch wenn wir die Menschen nicht erreichen, verschärft sich der Hunger, und eine Hungersnot ist eine reale, akute Bedrohung.“

Ein weltweiter Rückgang der Finanzierung verschärft die ohnehin schon dramatische humanitäre Lage im Südsudan. Landesweit leiden 7,7 Millionen Menschen – das sind 57 Prozent der Bevölkerung – unter einer Ernährungskrise, Not- oder Katastrophenlage. Alarmierend ist auch, dass 2,3 Millionen Kinder von Mangelernährung bedroht sind – so viele wie nie zuvor.

Wegen Finanzierungslücken kann WFP nur die bedürftigsten 2,5 Millionen Menschen – rund 30 Prozent der akut Hilfsbedürftigen – mit reduzierten Rationen versorgen, um begrenzte Mittel zu strecken. Um die lebensrettende Hilfe bis Dezember fortsetzen zu können, benötigt WFP dringend 274 Millionen US-Dollar.
 

Hinweis für Redaktionen:

Sendefähiges Videomaterial finden Sie hier.

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Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt im Kampf gegen den Hunger. Wir retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

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