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Im Sudan droht wegen des Kriegs die weltweit größte Hungerkrise, warnt WFP-Chefin

Cindy McCain, WFP-Exekutivdirektorin, besucht die Grenze zwischen Sudan und Südsudan, wo schon 600.000 Menschen angekommen sind, die Zuflucht vor dem Konflikt im Sudan suchen. © WFP/Julian Civiero
JUBA – Der Krieg im Sudan hat Millionen von Leben zerstört und die weltweit größte Vertreibungskrise ausgelöst. Jetzt droht diese Katastrophe auch zur weltweit größten Hungerkrise zu werden, es sei denn, die Kampfhandlungen werden gestoppt, warnt die Exekutivdirektorin des UN-Welternährungsprogramms (WFP), Cindy McCain, heute zum Abschluss ihres Besuchs im Südsudan. Dort traf sie Familien, die vor der Gewalt und einer eskalierenden Hungerkrise im Sudan fliehen mussten.

“Der Krieg im Sudan könnte die weltweit größte Hungerkrise auszulösen”, warnte die Exekutivdirektorin. “Vor 20 Jahren war Darfur die größte Hungerkrise der Welt und die Weltgemeinschaft ist zusammengekommen, um zu handeln. Aber heute sind die Menschen im Sudan vergessen worden. Millionen von Leben sowie der Frieden und die Stabilität einer ganzen Region stehen auf dem Spiel.” 

Mehr als 25 Millionen Menschen im Sudan, Südsudan und Tschad sind in einer Spirale eskalierenden Hungers gefangen. Die unerbittliche Gewalt und Einmischung der Kriegsparteien macht es WFP unmöglich genügend Nothilfe an verzweifelte Gemeinschaften im Sudan liefern, die durch den anhaltenden Konflikt eingeschlossen sind. Derzeit befinden sich 90 Prozent der Menschen, die auf Notfall-Niveau Hungerleiden, in Gebieten, die für WFP weitgehend unzugänglich sind. 

Die humanitäre Hilfe wurde weiter erschwert, nachdem die Behörden die Genehmigungen für grenzüberschreitende Lastwagenkonvois widerrufen hatten. Dadurch sah sich WFP gezwungen, die Lieferungen von Tschad nach Darfur einzustellen. Über eine Million Menschen in West- und Zentral-Darfur hatten seit August Hilfe von WFP über diese lebenswichtige Route erhalten. WFP hatte geplant, diese Unterstützung auszubauen und jeden Monat eine Million Menschen zu erreichen, da der Hunger und die Mangelernährung in Darfur weiterhin stark ansteigen. 

Inzwischen fliehen immer mehr Menschen in den Südsudan und den Tschad, aber die humanitäre Hilfe in der Region stößt an ihre Grenzen. WFP-Exekutivdirektorin McCain reiste nach Renk im östlichen Südsudan, wo in den letzten zehn Monaten fast 600.000 Menschen aus dem Sudan angekommen sind. Sie besuchte die überfüllten Transitcamps, in denen hungernde Familien eintreffen und schnell mit noch mehr Hunger konfrontiert werden. 

Die neu angekommenen Vertriebenen im Südsudan machen 35 Prozent derjenigen aus, die katastrophalen Hunger erleiden - das höchstmögliche Niveau - obwohl sie weniger als drei Prozent der Bevölkerung ausmachen. Darüber hinaus ist jedes fünfte Kind in den Transitcamps am wichtigsten Grenzübergang unterernährt. Die Mittel, die WFP derzeit zur Verfügung stehen, können wir nur schwer mit dem großen Bedarf Schritt halten. 

“Ich traf Mütter und Kinder, die nicht nur einmal, sondern mehrmals um ihr Leben geflohen sind, und jetzt droht ihnen eine Hungerkrise”, sagte die Exekutivdirektorin. “Die Folgen von Untätigkeit gehen weit über eine Mutter hinaus, die ihr Kind nicht ernähren kann, und werden die Region für Jahre prägen. Heute rufe ich dringend dazu auf, dass die Kampfhandlungen aufhören und dass allen humanitären Organisationen erlaubt wird, ihre lebensrettende Arbeit zu leisten.” 

WFP benötigt dringend ungehinderten Zugang im Sudan, um dem eskalierenden Hunger entgegenzuwirken, der langfristige Auswirkungen auf die Region haben wird, sowie finanzielle Unterstützung, um auf die Ausbreitung der humanitären Krise auf benachbarte Länder zu reagieren. Letztendlich ist ein Waffenstillstand und ein dauerhafter Frieden der einzige Weg, um den Kurs zu ändern und eine Katastrophe zu verhindern.

Hinweise für Redakteur*innen:

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Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt im Kampf gegen den Hunger. Wir retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

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Sudan Südsudan Tschad Konflikte Krisen

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