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4 Wege, wie WFP bei der Anpassung an den Klimawandel den Weg weist

So verändert eine Vielzahl von Initiativen des Welternährungsprogramms das Leben von Menschen
, Jenny Wilson
Ecuador, Reserva Ecológica Manglares Cayapas-Mataje (REMACAM), cantón San Lorenzo, Esmeraldas Province, 8 December 2021
Rosa und ihr Mann José nach einem harten Arbeitstag in den Mangroven des Manglares Cayapas Mataje Ökoreservats. Foto: WFP/Giulio Dadamo

Die Klimakrise zerstört Leben und Lebensgrundlagen auf der ganzen Welt. Emissionssenkungen zur Eindämmung des globalen Temperaturanstiegs sind von entscheidender Bedeutung, aber wir können nicht warten, bis diese umgesetzt werden. Die Menschen, die schon jetzt am meisten von der Krise betroffen sind, brauchen dringend Unterstützung bei der Anpassung an die Auswirkungen. Und wir tun genau das! 

Hier erzählen wir, wie WFP mit einigen der am stärksten gefährdeten Gemeinschaften zusammenarbeitet, um sich an eine der größten Bedrohungen anzupassen, die die Menschheit je erlebt hat.

 

Afghanistan: Baum für Baum ...
Farming project in Balkh Afghanistan
Ein Bauer bei der Arbeit, während ein WFP-LKW in der Provinz Balk vorbeifährt. Foto: WFP/Julian Frank

Die weit verbreitete Dürre trug zu einem katastrophalen Jahr für die Menschen in Afghanistan bei, die nun mit einer der schlimmsten humanitären Krisen der Welt konfrontiert sind. Rund 70 Prozent der afghanischen Bevölkerung leben in ländlichen Gebieten, und 85 Prozent beziehen ihr Einkommen aus der Landwirtschaft - das bedeutet, dass die Klimaereignisse wie die Dürre, in Kombination mit den Auswirkungen des jahrelangen Konflikts, besonders verheerend sind.

Im Bezirk Qarghaye in der Provinz Laghman, östlich von Kabul, haben Männer und Frauen in Zusammenarbeit mit WFP Baumschulen mit Jujube-Setzlingen angelegt (die eine Frucht hervorbringen, die etwa wie eine Dattel schmeckt und aussieht). Diese werden durch eine solarbetriebene Bewässerungsanlage unterstützt. Hänge, die früher braun und sandig waren, sind jetzt grün: landwirtschaftliche Wälder, die Früchte tragen und die Bodenerosion verringern helfen.

Resilience project in Balkh Afghanistan
Teilnehmende eines WFP-Resilienzprojekts bei der Arbeit in Balkh. Foto: WFP/MustafaNesari

Die Menschen erhalten für die Dauer des Projekts Ernährungshilfe für ihre Familien. Die Frauen lernen auch, wie sie Pflanzen anbauen können, um ihre eigenen Gärten zu Hause anzulegen. 

Im Jahr 2021 erreichte WFP mehr als 200.000 Menschen durch Resilienzmaßnahmen in Afghanistan und plant, im Jahr 2022 mehr als eine Million Menschen zu erreichen.

 

Bangladesch: Wir denken voraus
Flood cash assistance in Bangladesh
Bargeldzuschüsse vor den Überschwemmungen ermöglichen es Familien, sich frühzeitig vorzubereiten und wieder auf die Beine zu kommen. Bild: WFP/Sayed Asif Mahmud

Was ist eine der besten Möglichkeiten, um Leben zu retten, wenn Klimaextreme auftreten? Vorausschauendes und frühes Handeln natürlich.

Genau das hat WFP im Juli 2020 in Bangladesch getan, als Wettervorhersagesysteme auf bevorstehende Überschwemmungen hinwiesen. Mit diesen wichtigen Informationen konnte WFP schon vier Tage bevor die Flut kam Pläne aktivieren und Bargeld an 145.000 Menschen verteilen. So hatten die betroffenen Familien Zeit und Geld, sich auf die steigenden Wasserstände vorzubereiten.

Programme participant Monema Begum in Bangladesh
Momena und ihre Familie in Tetulkandi, Raniganj, erhielten im Jahr 2020 wichtige Hilfe in Form von Bargeldzuschüssen. Bild: WFP/Sayed Asif Mahmud

Momena ist eine dieser Menschen. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer jüngsten Tochter an den Ufern des mächtigen Brahmaputra-Flusses. Während der Überschwemmungen 2020 erhielt sie zwei Bargeldzuschüsse in Höhe von 53 US-Dollar.

"Dieser Geldbetrag war so wichtig für uns", erzählt sie. "Ich habe 50 kg Reis und etwas Gemüse gekauft und die Fundamente unseres Hauses verstärkt, damit es bei Überschwemmungen nicht von der starken Strömung weggespült wird."

bangladesh-floods
Schwere Überschwemmungen können lange andauern und das Leben der Menschen zerstören. Bild: WFP/Mehedi Rahman

Frühwarnsysteme und eine vorhersehbare, flexible Finanzierung ermöglichen es WFP, mit den lokalen Gemeinschaften zusammenzuarbeiten, um Klimagefahren vorherzusagen und zu handeln, bevor sie eintreten. Das ist nicht nur billiger als die Alternativen, es rettet auch Leben.

Ecuador: Die Natur weiß es am besten
A Woman taking part in a resilience project in mangroves in Ecuador
In Ecuador sammelt Rosa, Teilnehmerin eines Resilienzprojekts von WFP, in den dichten Mangroven des Ökoreservats Manglares Cayapas Mataje in San Lorenzo, Provinz Esmeraldas. Foto: WFP/Giulio Dadamo

Die Natur bietet den besten Schutz gegen den Klimawandel. In Ecuador sind das die Mangroven. Mangroven sind nicht nur ein natürlicher Schutz gegen Stürme, Tsunamis, den Anstieg des Meeresspiegels und Erosion, ihre Böden absorbieren auch große Mengen an Kohlenstoff und helfen so, die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern.

Shells
Die Muscheln, die Rosa sammelt, werden weiterverkauft. Foto: WFP/Giulio Dadamo

Rosa, die im Nordwesten Ecuadors lebt, verdient ihren Lebensunterhalt damit, Muscheln in den Mangroven zu sammeln und sie am Hafen als Delikatesse zu verkaufen. "Ohne Mangroven gibt es kein Leben für uns", sagt sie. Sie und ihr Mann verbringen sechs Tage in der Woche in den Mangroven, aber starke Regenfälle, hohe Gezeiten und die Abholzung der Wälder beeinträchtigen ihre Einkommensquelle und ihre Ernährungssicherheit.

Ecuador, Reserva Ecológica Manglares Cayapas-Mataje (REMACAM), cantón San Lorenzo, Esmeraldas Province, 8 December 2021
Rosa, rechts, mit Paola Solis von WFP. Foto: WFP/Giulio Dadamo

Rosa und ihre Dorfgemeinschaft arbeiten im Rahmen eines von WFP durchgeführten Projekts am Schutz der Mangroven durch Wiederaufforstung und Erhaltung - und tragen so zur Wiederherstellung der Ökosysteme bei, auf die sie angewiesen sind, die aber durch den Klimawandel bedroht sind.

Madagascar: Mikroversicherungen
eanine and the women members of their cooperative on the sweet potato field, they are the owners of the neighbouring fields
Jeanine (Mitte) pflegt ein Süßkartoffelfeld in Bevala, Anosy, Madagaskar, zusammen mit anderen Mitgliedern einer vom WFP unterstützten Frauenkooperative. Foto: WFP/Sitraka Niaina Raharinaivo

Eine Versicherung für gestohlene oder beschädigte Güter mag für viele Menschen selbstverständlich sein, aber was ist, wenn die Ernte durch eine Dürre oder Überschwemmung zerstört wird?  

Das Mikroversicherungsprogramm von WFP hilft den Gemeinschaften, ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken, indem es ihnen Bargeld auszahlt, wenn ihre Ernten durch extreme Wetterbedingungen zerstört werden. In Madagaskar, einem Land, das immer wieder von Dürren und starken Wirbelstürmen heimgesucht wird, hilft die Ernteversicherung Kleinbauern wie Jeanine, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. 

Jeanine lebt mit ihren beiden Kindern Julie und Julien in Bevala, im Süden des Landes. Vor der Dürre baute sie auf dem halben Hektar Land, das ihr gehört, Mais, Blattgrün, Süßkartoffeln, Bohnen und Maniok an. "Im Moment haben wir keinen Regen, das Land ist nicht ertragreich genug, und Schädlinge gefährden das Gemüse", sagt sie.

Woman watering field in Madagascar
Jeanines Feld ist mit Kakteen eingezäunt, die in der Region in Hülle und Fülle wachsen, sowie mit Akazien, um den Wind zu brechen und die Ausbreitung von Sand zu verhindern. Foto: WFP/Sitraka Niaina Raharinaivo

Jeanine ist eine der 3.500 Bäuer*innen, die im September von WFP eine Mikroversicherung erhalten haben, um die Auswirkungen von Klimaextremen besser bewältigen zu können. Mit der Zahlung von 96 US-Dollar konnte sie Kredite zurückzahlen, die sie aufgenommen hatte, um Saatgut und Lebensmittel für ihre Familie zu kaufen.

Es gelang ihr auch, landwirtschaftliche Geräte wie Gießkannen, Schaufeln und Harken zu kaufen. Jeanine meldete ihre Kinder in der Schule an, in der Hoffnung, dass ihre Tochter Hebamme und ihr Sohn Lehrer wird - Möglichkeiten, die sie in ihrer Jugend nicht hatte.

 

Und zu guter Letzt...
Hawa is chair of the WFP-supported school garden in the Lake Chad region of Chad - one of the Sahel countries currently in the grip of drought
Hawa ist Vorsitzende des von WFP unterstützten Schulgartens in der Tschadseeregion im Tschad - einem der Sahelländer, in denen das WFP davor warnt, dass das Leben von Millionen von Menschen durch die Dürre gefährdet ist. Bild: WFP/Evelyn Fey

 WFP arbeitet in einigen der am stärksten gefährdeten Regionen, um die Menschen in die Lage zu versetzen, sich an die Klimakrise anzupassen. Wir unterstützen die Menschen dabei, Klimagefahren vorherzusehen, bevor sie zu Katastrophen werden, zerstörte Ökosysteme wiederherzustellen und die Schwächsten durch Sozialsysteme und Versicherungen zu schützen. Aber diese Gemeinschaften brauchen mehr - ohne dringende globale Maßnahmen zur Verbesserung der Klimaanpassung werden wir Leid von unermesslichem Ausmaß erleben.

Wir müssen
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