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Der Sturm nach dem Sturm: Wie WFP auf den Zyklon in Mosambik reagiert

Der Zyklon Idai hat extreme Überschwemmungen ausgelöst. Die Stadt Beira steht fast völlig unter Wasser. WFP hofft auf das Beste — und plant für das Schlimmste.
, WFP Deutsch

"Gewaltig und entsetzlich" sind die ersten Worte, die das Rote Kreuz zu den Auswirkungen des Zyklons Idai auf Beira findet. Berichte von Bewohnern, die in Bäumen festsitzen, Krankenhäusern voll mit Toten und hunderten Vermissten deuten darauf hin, dass die erste Zählung von etwa 200 Todesfällen möglicherweise stark korrigiert werden muss. Präsident Filipe Nyusi hat hat den nationalen Notstand ausgerufen und warnt, dass es bis zu 1.000 Opfer geben könnte.

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Der Zyklon Idai hat einen Großteil der Hafenstadt Beira und ihres Umlands zerstört. Foto: WFP/Photolibrary

Eine halbe Million Menschen leben in der Hafenstadt Beira. Die Stadt ist nicht nur für die Bewohner, sondern auch für das Landesinnere und die Nachbarländer Simbabwe und Malawi wichtig. Beide beklagen ebenfalls Todesopfer, doch in Mosambik traf der Sturm die Menschen am härtesten. Neben Beira selbst, gilt die Sorge dem abgeschiedenen Hinterland, wo es fast unmöglich istm Menschen in Not zu erreichen. Ein WFP-Kollege, der über das überschwemmte Gebiet flog, sprach von "Binnenmeeren, die sich kilometerweit in alle Richtungen ausdehnen".

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Die Sorge um abgeschnittene Gebiete wächst. Foto: WFP/Photolibary

In Mosambik, Malawi und Simbabwe haben Zehntausende ihre Häuser verloren. Straßen und Brücken wurden weggespült und Ernten vernichtet. Genaue Analysen sind noch nicht möglich, aber WFP muss voraussichtlich 500.000 Menschen mit Nahrungsmittelhilfe versorgen — von insgesamt 600.000 Bedürftigen, die allein in Mosambik Hilfe benötigen.

Das WFP-Lagerhaus in Beira wurde ebenfalls durch den Zyklon beschädigt, aber einige Nahrungsmittel konnten gerettet werden. Darunter vor allem mit Nährstoffen angereichertes Getreide, das zu einem Brei angerührt werden kann. Derzeit verteilt WFP diese Notrationen in 18 Schulen und Kirchen in Beira, die jeweils bis zu 1.000 Menschen beherbergen. WFP hilft auch Menschen in Not, die nördlich von Beira in der Stadt Dondo vertrieben wurden.

WFP Berlin Chefsprecherin Bettina Luescher über die Lage vor Ort.

Per Luftfracht hat WFP 20 Tonnen Energiekekse importiert, die jetzt mit Hubschraubern zu Bedürftigen in abgeschnittenen Gebieten gebracht werden. WFP finanziert außerdem Drohnen, die der mosambikanischen Katastrophenschutzbehörde INGC dabei helfen, genaue Karten des Ausmaßes der Katastrophe zu erstellen. Damit die humanitären Teams kommunizieren können, hat der WFP-geführte Cluster für Notfallkommunikation eine Wi-Fi-Verbindung in Beira eingerichtet.

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Die 29-jährige Anastasia ist eine der ersten, die Nahrungsmittel von WFP erhielt. Das Heulen des Zyklons weckte sie in der Nacht. Sie nahm ihren neugeborenen Sohn und suchte so schnell sie konnte Zuflucht in einer nahegelegenen Kirche. Sie ist noch zu geschockt, um sich einen Namen für ihren kleinen Jungen auszudenken.

Der Zyklon Idai ist nur das letzte Glied in der verheerenden Kette aus Überschwemmungen und Dürren im südlichen Afrika: Widersprüchliche Katastrophen, die sich abwechseln oder sogar gemeinsam zuschlagen. Neben Nothilfe leisten WFP und Partner auch langfristige Hilfe, die Gemeinden helfen, sich besser an den Klimawandel anzupassen — von widerstandsfähigeren Nutzpflanzen über Klimaversicherungen, bis hin zu Frühwarnsystemen.