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Explosion in Beirut: UN World Food Programme arbeitet rund um die Uhr, um eine humanitäre Katastrophe abzuwenden

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WFP unterstützt den schnellen Wiederaufbau des Hafens, damit die Nahrungsmittelversorgung nicht abgeschnitten wird

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Hunger droht: WFP-Exekutivdirektor David Beasley besichtigt die Schäden am Hafen. Foto: WFP/Malak Jaafar

„Wir stehen vor einer sich anbahnenden Katastrophe", warnte der Exekutivdirektor des UN World Food Programme (WFP) David Beasley bei seinem Besuch in Beirut, wenige Tage nach der katastrophalen Explosion, die den Hafen der libanesischen Hauptstadt verwüstete und mehr als 200 das Leben kostete.

Beasley besuchte das Land umgehend. Wie WFP jetzt schnell hilft und was die wichtigsten nächsten Schritte sind, dokumentiert er hier:

Die Zerstörung des Hafens droht potentiell katastrophale Auswirkungen auf den Hunger in dem Land zu haben. Schon vor der Explosion durchlebte der Libanon eine der schlimmsten Wirtschaftskrisen der letzten Jahre. 85 Prozent der Nahrungsmittel im Libanon müssen importieren werden, der größte Teil über den Hafen in Beirut. Die Explosion hat nun 120.000 Tonnen Getreide zerstört, das dort gelagert war.

Die derzeit im Land verfügbaren Getreidevorräte reichen schätzungsweise vier bis sechs Wochen — das liegt weit unter dem Dreimonatsvorrat, der als Standard für eine gesicherte Ernährung gilt.

WFP leistet Soforthilfe für Menschen, die direkt von der Explosion betroffen sind. Sie erhalten eine der von 150.000 Notrationen aus Reis, Nudeln, Bulgur, Kichererbsen, Öl, Salz und Zucker. Darüber hinaus ist WFP eine Partnerschaft mit Caritas Libanon eingegangen, um warme Mahlzeiten in Gemeinschaftsküchen bereitzustellen.

Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass von den schätzungsweise 300.000 Menschen, die von der Explosion betroffen sind, rund 150.000 Menschen Hilfe benötigen könnten. WFP ermittelt derzeit den genauen Bedarf und wird sein bestehendes Bargeldhilfeprogramm massiv ausweiten, um im ganzen Land bis zu einer Million Menschen zu erreichen.

Die Auswirkungen der Zerstörung des Hafens werden jedoch langfristig zu spüren sein. WFP-Teams vor Ort arbeiten rund um die Uhr daran, die Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln für Millionen von Libanesen auszugleichen.

Zur Stabilisierung der Nahrungsmittelversorgung des Landes plant WFP, Weizenmehl und Getreide bereitzustellen. Das erfolgt in zwei Phasen: 17.500 Tonnen Weizenmehl werden sofort importiert, um die Versorgung der Bäckereien für einen Monat zu gewährleisten. Anschließend werden weitere 100.000 Tonnen Getreide geliefert, die vor Ort gemahlen werden sollen.

Da die Umleitung des meisten Handels auf den libanesischen Hafen von Tripolis dort voraussichtlich zu Staus führen wird, plant WFP, einen Teil des Hafens von Beirut zu räumen, damit dort lebenswichtige Nahrungsmittel weiterhin abgewickelt werden können.

Da jedoch ein Großteil der Infrastruktur zerstört ist, prüft WFP die Einrichtung temporärer Strukturen für alle notwendigen Prozesse: Vom Entladen und Umschlag der Fracht über Inspektionsdienste, Warenverfolgung, Zwischenlagerung und Lieferung an den Endbestimmungsort.

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Temporäre Lösungen werden lebenswichtige Nahrungsmittellieferungen ermöglichen. Fotos: WFP/Malak Jaafar

WFP-Flugzeuge bringen bereits mobile Lagerhäuser und Büroeinheiten, Gabelstapler, Kräne, Generatoren und andere Ausrüstung und Geräte, während WFP-Expert*innen den Bedarf an Kommunikationsverbindungen ermitteln.

„Millionen von Menschen sind für ihre Ernährung auf diesen Hafen angewiesen", sagte Beasley. „Wir tun alles, um sicherzustellen, dass alle von ihnen Essen auf ihrem Tisch haben".

Um die unmittelbaren und längerfristigen Bedarfe der Betroffenen zu decken und den Aufbau in Beirut zu unterstützen, benötigt WFP 235 Millionen US-Dollar, von denen alleine die Sanierung des Hafens 30 Millionen US-Dollar erfordert.