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Wie WFP Bäuer*innen im Irak angesichts extremer Klimaereignisse stärkt

Steigende Temperaturen und Dürre bedrohen die Landwirtschaft im Irak, der eines der am meisten von der Klimakrise betroffenen Ländern der Welt ist.
, Rana Deraz

Es ist fast Mittag an einem heißen Tag im August (53°C). Wir folgen Jermal, einem Bauern in Basra, Irak, auf einem schmalen Pfad zu seinem Gewächshaus. Unsere Schritte wirbeln Staub von der rissigen, sepiafarbenen Erde auf. Als wir das Gewächshaus betreten, werden wir von einem feuchtwarmen Windstoß und dem unerwarteten Anblick reihenweise abgestorbener, vertrockneter Pflanzen begrüßt.

“Bei dieser Hitze können unsere Pflanzen einfach nicht überleben”, sagt Jermal, pflückt tote Blätter von den verdorrten Pflanzen und zerquetscht sie zwischen seinen Fingern. “Ich bewirtschafte dieses Land seit über 30 Jahren und habe so etwas noch nie gesehen.”

In Iraq's Basra region, soaring temperatures and droughts have slashed yields by as much as 50 percent. Photo: WFP/photolibrary
In der irakischen Region Basra haben steigende Temperaturen und Dürreperioden die Ernteerträge um bis zu 50 Prozent verringert. WFP/Photolibrary 

Vergilbte Blätter und verschrumpelte Pflanzen sind nur zwei Anzeichen für die Hitzewelle, die den Irak heimgesucht hat. Das Land ist inzwischen eines der am stärksten von der Klimakrise betroffenen Länder der Welt.  

Der Süden des Landes ist am stärksten betroffen. “Früher stiegen die Temperaturen auf bis zu 47°C. Jetzt überschreiten sie regelmäßig 50°C”, sagt Jermal. 

In Basra hat die Wasserknappheit zur Vertreibung der Hälfte der Bevölkerung geführt. Diejenigen, die zurückgeblieben sind, haben nun Schwierigkeiten, Essen auf den Tisch zu bringen.   

Obwohl Basra das größte ölproduzierende Gebiet des Irak ist, gab es dort auch Millionen von Palmen, die Datteln von höchster Qualität produzierten. Diese wurden während des irakisch-iranischen Krieges in den 1980er Jahren verbrannt. 

Die verbrannte Erde, die Wasserknappheit und der Salzgehalt in der Region machten es fast unmöglich, die Palmen in ihrer früheren Pracht wiederherzustellen. Während die Wirtschaft von Basra von der Ölproduktion abhängt, sind die ärmeren Gemeinden in erster Linie auf Landwirtschaft angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. 

In den letzten Jahren kam es im Irak immer häufiger zu schweren Dürreperioden. Diese haben die Verfügbarkeit von Wasser aus Flüssen und Grundwasserleitern verringert und das Problem der Wasserknappheit und des Salzgehalts der Böden weiter verschärft. 

Die Wirtschaft von Basra hängt zu einem nicht geringen Teil von der Landwirtschaft ab, die unter den extreme Klimaereignissen leidet. In einigen Gebieten sind die landwirtschaftlichen Erträge um bis zu 50 Prozent zurückgegangen, was zu einem sprunghaften Anstieg der Lebensmittelpreise geführt hat und es für die Familien schwieriger macht, sich Grundnahrungsmittel zu leisten. 

“Wir haben keine Feldfrüchte mehr. Nicht nur in diesem Gewächshaus. Der Rest des Landes ist ausgetrocknet”, fügt Jermal hinzu und deutet auf die umliegenden Felder. “Alle anderen Bauern des Dorfes haben auch zu kämpfen. Es ist eine harte Zeit für uns.” 

Um Bauern wie Jermal bei der Anpassung an die Klimakrise zu helfen, hat WFP im Irak eine Reihe von Projekten durchgeführt, die sich auf die Erhöhung der Wasserverfügbarkeit, die Verbesserung von Bewässerungssystemen und die Stärkung lokaler Gemeinschaften konzentrieren. 

Jermal ist einer von Tausenden von Landwirten, die von WFP-unterstützten Schulungen sowie von solarbetriebenen Wasserpumpen, Bewässerungskanälen und Hydrokulturen profitiert haben. 

Drone shot from a water canal
Die WFP-Programme zur Stärkung der Klimaresilienz geben den Landwirten das nötige Rüstzeug, um auf die Klimakrise zu reagieren. WFP/Photolibrary 

“Für Bäuer*innen wie Jermal, ihre Familien und ihre Gemeinden ist die Klimakrise eine harte tägliche Realität - ihre Ernte verdorrt, ihr Einkommen sinkt”, sagt Ally-Raza Qureshi, WFP-Länderdirektor für den Irak. “Wir können - und müssen - diese Herausforderung angehen. Deshalb sind die WFP-Programme zur Stärkung gegen extreme Klimaereignisse hier im Irak so wichtig: Wir statten Kleinbäuer*innen mit den Werkzeugen und dem Wissen aus, das sie brauchen, um den Herausforderungen des Klimas zu begegnen. Indem wir mit ihnen zusammenarbeiten, retten wir Leben.” 

Trotz alledem halten einige Pflanzen in Jermals Gewächshaus am Leben fest. Als wir gehen, gibt er uns eine Handvoll Okra, die überlebt hat, zeigt auf das trockene Land draußen und sagt: “Wenn Sie das nächste Mal wiederkommen, hoffe ich, dass Sie nichts als Grün sehen.”

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