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Ein Jahr nach den Explosionen in Beirut unterstützt WFP im Libanon mehr Menschen als je zuvor

BEIRUT - Ein Jahr nach den tödlichen Explosionen, die Beirut erschütterten, und auf Monate des wirtschaftlichen Niedergangs folgten, der Millionen von Menschen im Libanon in Armut stürzte, unterstützt das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) nun jeden sechsten Menschen im Land – mehr als je zuvor in seiner Geschichte.

Die Hälfte der libanesischen und fast die gesamte syrische Flüchtlingsbevölkerung ist als in großer Armut lebend eingestuft. Deshalb stockt WFP seine Hilfe weiter auf, um 1,4 Millionen Menschen im Land mit Nahrungsmitteln und Bargeld zu versorgen.

„Die Explosion im Hafen von Beirut ist nicht nur eine Erinnerung an etwas, das vor einem Jahr geschah. Sie ist eine Realität, die die Menschen im Libanon noch immer in jedem Aspekt ihres Lebens verfolgt“, sagt Abdallah Alwardat, WFP-Vertreter und Landesdirektor im Libanon. „Im letzten Jahr habe ich Familien getroffen, die vor der Explosion noch komfortabel gelebt haben und sich jetzt um grundlegende Dinge, wie Lebensmittel, Miete und Medikamente sorgen.“

Die wirtschaftliche und politische Krise im Libanon hat dazu geführt, dass Familien ihre Häuser und Arbeitsplätze verloren haben. Viele sind deshalb nicht mehr in der Lage, sich ausreichend mit Lebensmitteln zu versorgen. In dem Jahr seit den Explosionen im Hafen von Beirut ist die libanesische Währung auf ein Fünfzehntel ihres früheren Wertes gesunken und die Inflation hat dazu geführt, dass Lebensmittel für einen Großteil der Bevölkerung unerschwinglich geworden sind. 

Der Preis für den WFP-Warenkorb - eine feste Auswahl von Grundnahrungsmitteln, zu denen auch Öl und Linsen gehören - hat sich seit Beginn der Krise im Oktober 2019 verfünffacht. Mehr als 90 Prozent der syrischen Flüchtlinge und fast die Hälfte der libanesischen Bevölkerung sind derzeit von Nahrungsmittelknappheit betroffen.

Unmittelbar nach der Explosion in Beirut im vergangenen Jahr verteilte WFP Lebensmittelpakete an 11.000 Menschen und unterstützte über lokale Partner und Nichtregierungsorganisationen Gemeinschaftsküchen. Außerdem importierte WFP 12.500 Tonnen Weizenmehl in den Libanon, um die Ernährungssicherheit im Land zu verbessern. In den folgenden Wochen erhielten 90.000 Menschen Hilfe in Form von Bargeld.

WFP unterstützte auch über 200 Unternehmen, die unter den verheerenden Auswirkungen der Explosion in Beirut leiden, darunter 53 von Frauen geführte Unternehmen. Sie erhielten Mittel, um die Gehälter der Beschäftigten zu zahlen, Schäden zu beseitigen, Reparaturen vorzunehmen, neue Ausrüstungen zu kaufen und die Vorräte an Produkten und Rohstoffen aufzufüllen.

Die nach der Hafenexplosion in Beirut durch WFP eingerichtete Food System Grant Facility (FSGF) ist ein neues und innovatives Instrument zur Unterstützung krisengeschädigter Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen (MSMEs) im gesamten libanesischen Ernährungssystem. Diese Unternehmen spielen eine Schlüsselrolle, um die Ernährungssicherheit im ganzen Libanon sicherzustellen. Dazu gehören Lebensmittelläden, Metzgereien, Bäckereien, Obst- und Gemüseläden, Cafés, häusliche Cateringdienste und Restaurants.

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Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist Träger des Friedensnobelpreises 2020. Wir sind die größte humanitäre Organisation der Welt, retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

Themen

Libanon Gesicherte Ernährung Krisen Nahrungsmittelpreise

Kontakt

Martin Rentsch

Pressesprecher

Tel. +49 30 20 614929