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Studie zeigt: WFP-Programme in der Sahelzone wirken gegen Instabilität, fördern Frieden und stärken sozialen Zusammenhalt

DAKAR – Eine neue Studie zeigt, dass die Programme des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber klimabedingten und vom Menschen verursachten Krisen, nachweislich Hunger bekämpfen und gleichzeitig den sozialen Zusammenhalt sowie die Aussichten auf Frieden in Burkina Faso und Niger verbessert haben.

Der Bericht "Sahel Social Cohesion Research in Burkina Faso and Niger" wurde von WFP, dem International Food Policy and Research Institute (IFPRI) und dem Institute for Peace and Development (IPD) durchgeführt. Er belegt, dass die Unterstützung von WFP bei der Wiederherstellung von Anbauflächen für Landwirtschaft und Futtermittel zu einem verstärkten Dialog und einer friedlichen Koexistenz innerhalb und zwischen verschiedenen Gemeinschaften in Burkina Faso und Niger beiträgt. Die beiden Länder sind Teil eines regionalen, von WFP geförderten Programms zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit, das die beiden Sahel-Länder sowie den Tschad, Mali und Mauretanien umfasst. Burkina Faso und Niger gehören zu den strukturell am meisten gefährdeten Ländern in Westafrika. 

“Konflikte - eine der Hauptursachen für den Hunger in der Sahelzone - haben sich in den letzten Jahren dramatisch verschärft. Dieser Bericht zeigt, dass unsere Maßnahmen ein wirksamer Puffer gegen den zunehmenden Hunger und die wachsende Instabilität in der Region sind”, sagte Margot van der Velden, stellvertretende Regionaldirektorin von WFP für Westafrika. 

Die Sahelzone - ein riesiges Gebiet südlich der Sahara - ist mit akutem Hunger, Unterernährung, eingeschränktem Zugang zu sozialen Diensten, einem hohen Maß an Konflikten und Vertreibung, politischer Instabilität, wirtschaftlichen Schocks und Umweltgefahren wie Bodendegradation und den Auswirkungen der Klimakrise konfrontiert. Konflikte sind nach wie vor eine der Hauptursachen für die unsichere Ernährungslage in der Sahelzone. In den letzten Jahren wurde eine alarmierende Zunahme von Gewalttaten und bewaffneten Konflikten verzeichnet. Die Cadre Harmonisé-Analyse vom März 2023 geht davon aus, dass mehr als 10,2 Millionen Menschen in den Ländern der Sahelzone – jede*r Zehnte in der Region - von Juni bis August 2023 nur unregelmäßig Zugang zu sicheren und nahrhaften Nahrungsmitteln haben werden. 

Als Reaktion darauf hat WFP die Hilfsmaßnahmen seit 2018 massiv ausgeweitet und arbeitet mit nationalen Regierungen, lokalen Gemeinschaften und Organisationen in Burkina Faso, Tschad, Mali, Mauretanien und Niger zusammen. In nur vier Jahren kamen diese Programme von WFP mehr als drei Millionen Frauen, Männern und Kindern in über 2.800 Dörfern zugute und trugen zur Wiederherstellung von 220.000 Hektar Land bei - das entspricht 308.500 Fußballfeldern.  

Gemeinsam mit Partnern fördert WFP klimaresistente landwirtschaftliche Methoden und Infrastruktur, um Probleme wie Bodendegradation, Entwaldung, schwindende Weideflächen und die Erschöpfung von Wasserquellen anzugehen, die allesamt einen Wettbewerb um Ressourcen auslösen und zur Abwanderung von Menschen und Vieh in besser versorgte Gebiete führen.

Die Studie zeigt, wie die Ernährungshilfe von WFP die Widerstandsfähigkeit gefährdeter Gemeinschaften gegenüber verschiedenen Schocks und Stressfaktoren stärkt und gleichzeitig den sozialen Zusammenhalt und den Frieden unter und zwischen den beteiligten Gemeinschaften fördert. Der Bericht zeigt, wie die gemeinsame Planung und Verwaltung von Maßnahmen den Raum für Begegnungen schuf und die Entwicklung einer gemeinsamen Vision innerhalb und zwischen den Gemeinschaften sowie mit den Dorfältesten, den traditionellen Häuptlingen und den subnationalen Regierungsstellen ermöglichte.

“Es ist dringend nötig, einen ganzheitlicheren und langfristigeren Ansatz für die Bewältigung von Ernährungskrisen zu entwickeln, indem auf bestehenden Innovationen aufgebaut und neue Lösungen erprobt werden. Herkömmliche Maßnahmen konzentrierten sich auf humanitäre Hilfe und Ernährungsnothilfe, aber häufigere, sich verschärfende und langwierige Krisen erfordern nachhaltigere, langfristige Lösungen”, sagte Samuel Benin, stellvertretender Direktor des Regionalbüros Afrika des IFPRI.

“Diese Studie zeigt, dass die Art und Weise, wie Programme zum Aufbau von Resilienz strukturiert sind, den sozialen Zusammenhalt stärken und damit weitere Konfliktzyklen reduzieren kann. Der in dieser Studie verwendete qualitative Ansatz zeigt auf, wie die Maßnahmen des WFP zum sozialen Zusammenhalt beigetragen haben, und bildet die Grundlage für weitere Studien auf breiterer Ebene”, fügte er hinzu.

Die Maßnahmen von WFP wappnen Menschen gegen zukünftige Krisen und erfordern kollektives Handeln. Einzelpersonen und Gruppen interagierten miteinander, wodurch Stereotypen und Misstrauen abgebaut und stärkere Bindungen innerhalb und zwischen Gemeinschaften gefördert wurden. Das hat das Vertrauen zwischen verschiedenen ethnischen, religiösen, geschlechts- und altersbedingten Gruppen sowie zwischen Vertriebenen und aufnehmenden Gemeinschaften gestärkt. Das zeigt, wie WFP Vertrauen, Respekt, Toleranz, Solidarität und Chancengleichheit in gefährdeten Gemeinschaften fördert.

So trugen die WFP-Maßnahmen zum Beispiel dazu bei, die Beziehungen zwischen Bäuer*innen und Hirt*innen zu verbessern. Ausgelaugte Böden wurden in Einkommenschaffenden Aktivitäten zur wiederhergestellt. Das verbesserte die Versorgung mit natürlichen Ressourcen und deren Bewirtschaftung, reduzierten Konflikte zwischen Bäuer*innen und Hirt*innen und ermöglichten ihnen, eine gemeinsame Basis für eine Beziehung im Einklang zu finden. In ähnlicher Weise hat das gemeinsame Engagement in Aktivitäten, die die Widerstandsfähigkeit stärken, dabei geholfen Vetriebene besser in Aufnahmegemeinschaften zu integrieren und die bereits vorhandene Bereitschaft gefördert, Neuankömmlingen zu helfen und das Gefühl von Zugehörigkeit unterstützt.

Frauen, die an Programmen zur Sicherung des Lebensunterhalts und der Ernährung teilgenommen haben, haben sich gestärkt gefühlt und engere Beziehungen zu den Gemeinschaftsoberhäuptern geknüpft. Die verstärkte Beteiligung an Entscheidungsprozessen und am Wirtschaftsleben hat das Bewusstsein für die wichtige Rolle der Frauen bei der Entwicklung der Gemeinschaft geschärft und zu mehr Akzeptanz, Respekt und Integration geführt.

Schließlich hebt die Studie hervor, wie Resilienz-Aktivitäten neue wirtschaftliche Möglichkeiten schufen, die Abwanderung verringerten, die Jugend stärker in das Gemeinschaftsleben einbanden und das Vertrauen zwischen Jugend und Älteren stärkten.

Hinweise für Redakteur*innen:

Zum Bericht: https://www.ifpri.org/publication/sahel-social-cohesion-research-burkina-faso-and-niger-working-paper   

Zum Research Brief: https://www.ifpri.org/publication/sahel-social-cohesion-research-burkina-faso-and-niger-research-brief  

Zum WFP-Factsheet:https://docs.wfp.org/api/documents/WFP-0000150264/download/?_ga=2.160775421.131203291.1687160892-1182795656.1644395893  

WFP Sahel Resilience Programme Explainer Video: https://twitter.com/WFP/status/1667849162719731716?s=20 

 

Download photos from Niger and Burkina Faso.

 

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Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist die größte humanitäre Organisation der Welt. Wir retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

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The International Food Policy Research Institute (IFPRI) provides research-based policy solutions to sustainably reduce poverty and end hunger and malnutrition. IFPRI’s strategic research aims to identify and analyze alternative international and country-led strategies and policies for meeting food and nutrition needs in low- and middle-income countries, with particular emphasis on poor and vulnerable groups in those countries, gender equity, and sustainability. It is a research center of CGIAR, a worldwide partnership engaged in agricultural research for development. www.ifpri.org 

Themen

Burkina Faso Niger Tschad Mali Mauretanien Widerstandsfähigkeit Sustainability Zero Hunger

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