WFP verstärkt Nothilfe für Menschen auf der Flucht vor Gewalt im Sudan
"Die Kämpfe im Sudan zerstören Leben und zwingen die Menschen, mit nichts außer den Kleidern, die sie tragen, aus ihren Häusern zu fliehen. WFP ist vor Ort, um Tausenden von Menschen im Sudan und Tausenden weiteren, die in die Nachbarländer geflohen sind, lebensrettende Hilfe zukommen zu lassen", sagt Michael Dunford, WFP-Regionaldirektor für Ostafrika.
"Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die humanitären Helfer*innen den Zugang, die Ressourcen und sicheren Zugang haben, um die Menschen, die zum Überleben auf uns angewiesen sind, wirksam zu erreichen und zu unterstützen."
Aktuelle Informationen aus dem Sudan und den Nachbarländern, in denen WFP Ernährungshilfe leistet:
Sudan
- Die Verteilung von Lebensmittelhilfe in den Bundesstaaten Gedaref, Kassala, Weißer Nil, Nord-Darfur, Ost-Darfur und Gezira ist im Gange. Zwei Wochen nach Beginn der ersten Nothilfeverteilungen im Sudan hat WFP mehr als 300.000 Menschen mit über 6.500 Tonnen Nahrungsmitteln erreicht. Darin enthalten ist auch die Ernährungshilfe, die im Staat am Roten Meer fortgesetzt wird.
- WFP konnte seine Aktivitäten in Nord-Darfur wieder aufnehmen, wo über 130.000 Flüchtlinge in drei Camps (Zamzam, Al Salam und Abu Shouk) Lebensmittelhilfe erhalten haben.
- Die Verteilung von Nahrungsmitteln wird im Bundesstaat Gezira, in dem viele Familien, die aus der Hauptstadt geflohen sind, Schutz gefunden haben, fortgesetzt. WFP versorgt 23.000 Menschen mit Lebensmitteln und erreicht dabei sowohl neu geflüchtete Familien, die weiterhin jeden Tag ankommen, als auch die gefährdeten Gemeinschaften, die sie aufnehmen.
- In Wadi Halfa im nördlichen Bundesstaat, nahe der sudanesisch-ägyptischen Grenze, wird WFP rund 8.000 Menschen, die sich auf den langen Weg in die Sicherheit Ägyptens machen, mit Nahrungsmittelhilfe und Information zu nährstoffreicher Ernährung versorgen.
- WFP plant außerdem, die Verteilung von Lebensmitteln in Blue Nile und Zentral-Darfur wieder aufzunehmen, sobald die Sicherheitslage dies zulässt.
- WFP beteiligt sich auch an einer organisationsübergreifenden Bedarfsanalyse in Port Sudan, wo viele Familien vor den Kämpfen Zuflucht gesucht haben.
- WFP erwartet, dass ein Schiff mit über 30.000 Tonnen Nahrungsmitteln am 18. Mai in Port Sudan andockt. Zwei Frachtflugzeuge mit wichtigen humanitären Hilfsgütern für WFP und andere Partner, darunter UNFPA, UNICEF und WHO, sind bisher in Port Sudan gelandet (9. und 16. Mai), unterstützt durch den vom WFP geleiteten humanitären Flugdienst UNHAS.
- UNHAS hat eine Flugverbindung zwischen Port Sudan und Addis Abeba eingerichtet. Der am 14. Mai eingerichtete Flugdienst hat bereits 65 humanitäre Helfer*innen an vorderster Front befördert. Eine neue Verbindung zwischen Port Sudan und Nairobi wird am 18. Mai aufgenommen. UNHAS hat auch dazu beigetragen, kommerzielle Lufttransporte von Dubai nach Port Sudan zu organisieren, um im Auftrag von WFP und UNICEF humanitäre Hilfsgüter zu transportieren. Zur Unterstützung der UNHAS-Operationen für den Rest des Jahres 2023 werden fast 110 Millionen US-Dollar benötigt.
- WFP benötigt für die Hilfen im Sudan dringend 730 Millionen US-Dollar, um sicherzustellen, dass die Soforthilfe die Menschen in Not erreicht.
Zentralafrikanische Republik
- WFP plant die Unterstützung von rund 25.000 Menschen, die in die Zentralafrikanische Republik geflohen sind.
- Die Provinz Vakaga, die an den Sudan grenzt, nimmt die meisten Flüchtlinge auf. In der Region herrscht bereits eine akute Ernährungskrise (IPC4), und der steigende Nahrungsmittelbedarf belastet die ohnehin begrenzten WFP-Ressourcen.
- Vor der Krise im Sudan belief sich der WFP-Finanzierungsbedarf für die nächsten sechs Monate in der Zentralafrikanischen Republik auf 75,4 Millionen US-Dollar. Es wird erwartet, dass dieser Betrag noch steigen wird.
Tschad
- WFP hat bisher 20.000 Menschen im Tschad erreicht, wobei über 482 Tonnen Nahrungsmittel sofort von N'Djamena nach Farchana und Gozamir nahe der sudanesisch-tschadischen Grenze geliefert wurden.
- Seit Beginn der Kämpfe im Sudan sind nach Angaben der tschadischen Regierung, des UNHCR und der IOM mehr als 60.000 neue sudanesische Flüchtlinge in den Tschad gekommen, hinzu kommen 15.000 tschadische Rückkehrer aus dem Sudan. Diese Menschen kommen zu den mehr als 400.000 sudanesischen Flüchtlingen hinzu, die bereits vor früheren Konflikten in den Osten des Tschads geflohen sind.
- WFP benötigt dringend 162,4 Millionen US-Dollar, um die Menschen im Tschad, einschließlich der neuen Flüchtlinge, und der gefährdeten Gemeinschaften, die sie aufnehmen, mit Nahrungsmitteln zu versorgen.
Ägypten
- WFP hat in Ägypten ein Soforthilfeprogramm mit Bargeld gestartet, um die Familien in Not zu unterstützen, die nach einer langen und gefährlichen Reise aus dem Sudan ankommen.
- WFP hat außerdem Nothilfe in Form von verzehrfertigen Lebensmittelpaketen und 20 Tonnen angereicherter Nahrungsmittel - genug für fast 90.000 Menschen - bereitgestellt. Diese werden derzeit vom Ägyptischen Roten Halbmond (ERC) an den beiden Grenzübergängen Arqeen und Qustol verteilt.
- Nach Angaben des ägyptischen Außenministeriums sind bisher 98.000 Menschen aus dem Sudan nach Südägypten gekommen.
- Die WFP-Operation in Ägypten benötigt dringend 16,7 Millionen US-Dollar, um die Nahrungsmittelhilfe (Nahrungsmittel und Bargeld) für die nächsten sechs Monate fortzusetzen und die Menschen, die neu ankommen, zu unterstützen.
Südsudan
- WFP bietet warme Mahlzeiten für die ankommenden Flüchtlinge sowie Informationen zu nährstoffreicher Ernährung für Kinder, schwangere und stillende Frauen an.
- Fast 60.000 Menschen haben die Grenze zum Südsudan überquert und viele von ihnen benötigen humanitäre Hilfe.
- WFP steht bereit, die Hilfe für Familien, die aus dem Sudan fliehen, aufzustocken und nach Bedarf zu reagieren. Es werden jedoch dringend 466 Millionen US-Dollar benötigt, um sicherzustellen, dass WFP sowohl die neuen Flüchtlinge unterstützen kann, als auch die südsudanesischen Familien in Not, die bereits auf die Unterstützung von WFP angewiesen sind. Wenn die Krise im Sudan anhält, wird die Finanzierungslücke immer größer und könnte WFP dazu zwingen, Nahrungsmittel und Mittel aus anderen Bereichen abzuziehen.
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