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Zwei Jahre Syrien-Krise: Dringend nötige Finanzierung der Ernährungshilfe für Millionen von Syrern

DAMASKUS - Zwei Jahre nach Beginn der Syrien-Krise steht das UN World Food Programme (WFP) vor massiven Finanzierungsproblemen. Dies gefährdet die dringend notwendige Ausweitung der Hilfe des WFP für Millionen von betroffenen Syrern.

“Das ist eine globale Krise, die eine globale Lösung erfordert, um den stetig steigenden Hilfsbedarf für Syrer in Not zu decken“ sagt WFP-Exekutivdirektorin Ertharin Cousin. „Wir sind dankbar für großzügige Zuwendungen von 30 Geberländern, darunter Australien, Kanada, die Europäischen Union, Japan, Großbritannien, die USA und Deutschland. Aber die Not der Syrer wächst zusehends“.
 
WFP plant, 2,5 Millionen Menschen in Syrien mit Ernährungshilfe zu erreichen, so die Exekutivdirektorin. Auch die Hilfe für eine Million Syrer in den Nachbarländern ist von der Ressourcenknappheit bedroht. WFP benötigt dringend 156 Millionen US-Dollar, um die Flüchtlinge bis Juni mit Ernährungshilfe zu erreichen.
 
Die WFP-Teams in Syriens Nachbarländern Irak, Jordanien, Libanon, der Türkei und Ägypten nutzen vor allem Nahrungsmittelgutscheine, um syrischen Flüchtlingen zu helfen. Gutscheine unterstützen außerdem die lokale Wirtschaft in den Gegenden, die von der Flüchtlingswelle betroffen sind.  
 
Bis heute hat WFP über eine Million Gutscheine und eine halbe Million Nahrungsmittelpakete in Syriens Nachbarländern und über drei Millionen Mahlzeiten innerhalb von drei Monaten an syrische Flüchtlinge im Zaatari Camp in Jordanien verteilt.
 
WFP hat die Notoperation in Syrien im August 2011 begonnen und hat bis heute mehr als 83.000 Tonnen Nahrungsmittel an Millionen von Syrern an 400 verschiedenen Orten im ganzen Land ausgeliefert, mit 5.000 Lastwagen und 55 Schiffen.
 
WFP finanziert sich vollständig aus freiwilligen Beiträgen. Sollte das Finanzierungsproblem nicht gelöst werden, kann WFP nicht wie geplant im März umfangreichere  Essensrationen an Familien in Syrien verteilen. Am Anfang der Krise waren Brot und lokale Produkte in vielen Teilen des Landes noch zugänglich – deshalb waren die WFP-Rationen kleiner, jetzt jedoch verschlimmert eine anhaltende Knappheit von Brot die Ernährungssituation der Menschen.
 
Die WFP-Notrationen beinhalten Reis, Bulgur, Linsen, Zucker, Öl und Salz. Fehlende Finanzmittel werden WFP dazu zwingen, die Rationen weiter zu reduzieren. Bereits Mitte April würden weniger Menschen im Land Ernährungshilfe erhalten.
 
Rund 8.000 Flüchtlinge strömen am Tag in Syriens Nachbarländer. Dies verkleinert die WFP-Ressourcen weiter. Allgemein kostet die Notoperation in Syrien 18 Millionen US-Dollar wöchentlich.
 
“Es ist eine kritische Zeit für Syrer. Im dritten Jahr der Krise haben sie ihre Ersparnisse ausgeschöpft und brauchen mehr Unterstützung. Dies ist nicht der Zeitpunkt, um unsere Operation zu verkleinern oder zu stoppen“ sagt Cousin. „Wir sind entschlossen, unsere lebensrettende Hilfe fortzuführen, aber wir brauchen weiterhin die Hilfe unserer großzügigen Geber“.