WFP-Schiff verlässt Ukraine mit Getreide für humanitäre Hilfe im Jemen
Das ist die zweite Lieferung von WFP-Nahrungsmitteln, die die Ukraine auf dem Seeweg seit Beginn des Konflikts im Februar verlässt. Die MS Karteria, die 37.000 Tonnen Weizen an Bord hat, wird zunächst in der Türkei Halt machen, wo das Getreide zu Mehl verarbeitet wird. Anschließend wird es in den Jemen verschifft. Dort leiden mehr als 17 Millionen Menschen akut Hunger - eine Zahl, die in den kommenden Monaten voraussichtlich noch steigen wird.
Mit dem Getreide können fast vier Millionen Menschen einen Monat lang mit einem 50-kg-Sack Weizenmehl versorgt werden. WFP kann damit unmittelbare Lücken in der Hilfe schließen.
"Der Krieg in der Ukraine hat die Situation im Jemen nochmal deutlich verschärft, die aufgrund des anhaltenden Konflikts, der daraus resultierenden Wirtschaftskrise und der schwindenden Mittel für humanitäre Hilfe schon davor kritisch war", sagte WFP-Vertreter und Landesdirektor im Jemen, Richard Ragan. "Es ist von größter Wichtigkeit, dass die Versorgung des Landes mit Rohstoffen, insbesondere mit Getreide, wiederhergestellt wird - sowohl für humanitäre als auch für kommerzielle Zwecke. Das ist von entscheidender Bedeutung, um die Preise in Schach zu halten".
Die Lieferung von ukrainischem Getreide für die humanitäre Hilfe von WFP wird sowohl der ukrainischen Wirtschaft als auch der von Hungersnöten bedrohten Bevölkerung auf der ganzen der Welt zugutekommen. Jemen ist vor allem von direkten Einfuhren von Weizenmehl - einem wichtigen Grundnahrungsmittel der jemenitischen Bevölkerung - aus Russland und der Ukraine abhängig. Schätzungsweise 46 Prozent der Weizenimporte in 2021 kamen aus der Ukraine und Russland.
Die Verschlechterung der weltweiten Hungersituation ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, die Auswirkungen der Ukraine-Krise, einschließlich dem fehlenden ukrainischen Getreide auf den Weltmärkten sowie der Auswirkungen auf die Kraftstoff- und Düngemittelpreise, haben die Situation weiter verschärft. Dadurch ist die Zahl der akut von Hunger betroffenen Menschen in 82 Ländern auf einen Rekordwert von 345 Millionen angestiegen.
Es gibt keine einheitliche Lösung für die weltweite Hungerkrise, aber die Freigabe der ukrainischen Exporte auf dem Seeweg wird einige globale Versorgungsengpässe beheben und ermöglicht es der Ukraine, die Getreidesilos vor der Sommerernte zu leeren. Der zunehmende Verkehr in und aus dem ukrainischen Hafen ist ein positives Signal, die Menge liegt aber weit unter den Durchschnittswerten vor dem Konflikt.
Diese Lieferung ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen dem staatlichen und dem privaten Sektor, die für unsere Reaktion auf die weltweite Nahrungsmittelkrise von entscheidender Bedeutung ist.
Videomaterial hier: https://spaces.hightail.com/receive/h2wzTdIE2z
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