Drei Jahre Krieg in der Ukraine: Ein Drittel der Menschen in Frontgebieten hat nicht genug zu essen
WFP leistet weiterhin monatlich Nahrungsmittel- und Bargeldhilfe für fast 1,5 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer, vor allem in den Frontregionen. Dennoch leiden mehr als die Hälfte der Menschen in der Region Cherson, im Süden des Landes, unter mittlerer bis schwerer Ernährungsunsicherheit. In den Regionen Saporischschja und Donezk im Osten ist es jeder Fünfte.
“Familien in den Frontgebieten stehen vor herzzerreißenden Entscheidungen, nur um zu überleben”, erklärte Richard Ragan, WFP-Länderdirektor in der Ukraine. “Sie kämpfen darum, genug Essen auf den Tisch zu bringen. Während wir auf einen nachhaltigen Frieden in einer der Kornkammern der Welt hoffen, müssen wir der Realität ins Auge sehen: Humanitäre Hilfe bleibt für Millionen ein Rettungsanker.”
Laut WFP-Analysen mussten 72 Prozent der Empfänger von Nahrungsmittelhilfe ihre Lebensmittelration reduzieren, weniger nahrhafte Produkte kaufen, Mahlzeiten auslassen oder sich verschulden. In sechs Frontregionen sind insgesamt rund 31 Prozent der Menschen von Ernährungsunsicherheit betroffen.
In den vom Krieg betroffenen Gebieten sind kommerzielle Lieferketten unterbrochen, Infrastruktur oft zerstört und Arbeitsmöglichkeiten rar. Selbst dort, wo Supermärkte geöffnet und gefüllt sind, können sich viele Familien keine nahrhaften Lebensmittel leisten. Die Preise für Grundnahrungsmittel sind im letzten Jahr um 25 Prozent gestiegen, bei einigen wichtigen Gemüsearten haben sie sich mehr verdoppelt.
Seit März 2022 hat WFP in der Ukraine Hilfe im Umfang von 3,3 Milliarden Mahlzeiten geleistet und 445.000 Tonnen Lebensmittel verteilt.
Gleichzeitig wird es immer schwieriger, lebensrettende Hilfe in Frontgebieten bereitzustellen. In den letzten sechs Monaten wurden WFP-Verteilstellen sowie Fahrzeuge und Einrichtungen lokaler humanitärer Partner mehr als 20 Mal durch Drohnen, Artilleriebeschuss oder Raketen getroffen.