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WFP erreicht eine Million Menschen mit lebensrettender Ernährungshilfe in der Ukraine

Photo: WFP/Giulio d'Adamo. Lebensmittelverteilung im Aufnahmezentrum an der ukrainisch-moldawischen Grenze in der Nähe der Stadt Palanca.
LVIV - Einen Monat nach Beginn des Konflikts in der Ukraine leistet das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) Soforthilfe für eine Million Menschen im Land und hat Strukturen aufgebaut, mit denen Nahrungsmittel in großem Umfang an bedürftige Gemeinden geliefert werden können. Lastwagen, Züge und Kleintransporter liefern schon heute Lebensmittel an die am stärksten gefährdeten Menschen im ganzen Land. In den kommenden Tagen werden weitere Konvois erwartet.

Nach einer massiven Ausweitung der Maßnahmen hat WFP inzwischen 330.000 Brote für Familien in der Stadt Charkiw, Bargeld für Geflüchtete in Lwiw und verzehrfertige Nahrungsmittel in verschiedenen Teilen des Landes bereitgestellt; mit zwei humanitären Konvois konnten auch die Konfliktgebiete von Sumy und Charkiw erreicht werden. Diese Erfolge wurden trotz der instabilen Sicherheitslage, der Schwierigkeiten, Partner vor Ort zu finden, und der Herausforderungen bei der Versorgung einer Bevölkerung, in der viele Menschen fliehen, erzielt.

"Noch vor einem Monat hatten wir keine Präsenz vor Ort, kein Personal, kein Netzwerk von Lieferanten oder Partnern. Eine Operation von Grund auf aufzubauen und eine Million Menschen mit Nahrungsmitteln zu versorgen, schien eine monumentale Herausforderung zu sein", sagte Jakob Kern, WFP-Notfallkoordinator für die Ukraine. "Jetzt, da die Strukturen vorhanden sind, brauchen wir die finanziellen Mittel, um die Hilfe fortzusetzen und 3 Millionen Menschen in Not zu helfen."

Mehr als 6,5 Millionen Menschen sind innerhalb der Ukraine auf der Flucht.  Die vor dem Konflikt bestehenden Lieferketten für die Ernährung der Bevölkerung sind zusammengebrochen. Nach den vorläufigen Ergebnissen einer Befragung des Welternährungsprogramms (WFP) gehören Nahrungsmittel zu den drei wichtigsten Sorgen der Menschen in der Ukraine, zusammen mit Sicherheit und Treibstoff für den Transport.

WFP schätzt, dass sich 45 Prozent der Bevölkerung Sorgen darum machen, genug zu essen zu finden. In einem Land, das früher Nahrungsmittel für 400 Millionen Menschen auf der ganzen Welt angebaut hat, berichtet heute jeder Fünfte, dass er die Größe und Anzahl seiner Mahlzeiten reduzieren muss. Erwachsene lassen Mahlzeiten ausfallen, damit ihre Kinder essen können. Fast 4 Millionen Menschen - hauptsächlich Frauen und Kinder - sind vor dem Konflikt geflohen und haben sich in den Nachbarländern Schutz gefunden.

Wir sprechen hier von einer Katastrophe auf einer Katastrophe", sagte der Exekutivdirektor des WFP, David Beasley, am Dienstag in einem Briefing vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. "Wir hätten uns nie träumen lassen, dass so etwas möglich wäre. Und das betrifft nicht nur die Ukraine und die Region. Es wird eine globale Auswirkung haben, wie wir sie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erlebt haben."

Der Konflikt in der Ukraine löst eine Welle des kollateralen Hungers in anderen Teilen der Welt aus. Die weltweiten Lebensmittelpreise sind seit Beginn des Konflikts stark gestiegen und erreichten im Februar 2022 ein Allzeithoch. Diese Preissteigerungen wirken sich auf die lokalen Lebensmittelpreise aus und können den Zugang zu Lebensmitteln für Millionen von Menschen, die aufgrund der Lebensmittelinflation in ihren Ländern bereits unter Druck stehen, weiter einschränken.

"Die Folgen des Konflikts strahlen nach außen aus", sagte WFP-Regionaldirektorin Corinne Fleischer. "Höhere Preise bedeuten, dass mehr Menschen auf der ganzen Welt Hunger leiden werden. Gleichzeitig müssen auch wir vom WFP mehr für die von uns gekauften Nahrungsmittel bezahlen, so dass unsere Maßnahmen zur Unterstützung dieser Menschen ebenfalls beeinträchtigt werden. Wir brauchen die Unterstützung der Welt in dieser kritischen Zeit".



WFP benötigt 590 Mio. USD, um in den nächsten drei Monaten 3,1 Millionen von der Krise betroffene Menschen und Binnenvertriebene in der Ukraine mit Ernährungs- und Bargeldhilfe sowie Flüchtlinge und Asylsuchende aus der Ukraine in den Nachbarländern zu unterstützen.

 

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Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist Träger des Friedensnobelpreises 2020. Wir sind die größte humanitäre Organisation der Welt, retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

 

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