Eine WFP-Überprüfung unter registrierten Empfängern der Ernährungshilfe hat ergeben, dass viele in der Hauptstadt nicht die Notrationen erhalten haben, die ihnen zustehen. In anderen Gebieten wurde Hungernden die volle Notration verweigert.
Hilfsorganisationen kämpfen darum, den massiven Bedarf zu decken, bevor es zu spät ist. Über 90 Prozent der Familien haben nicht genug zu essen und die humanitäre Krise im ganzen Land verschärft sich.
„Eine der wichtigsten Kornkammern der Welt wurde vor einem Jahr in Brand gesetzt. Diese Kriegserklärung an die globale Ernährungssicherheit wirkt fort. Es ist eine anhaltende Katastrophe für die Menschen in der Ukraine und Millionen Hungernde weltweit“, sagte Dr. Martin Frick, Direktor der WFP-Büros in Berlin und Brüssel.
In 20 der 22 Regierungsbezirke des Landes hat die Ernährungslage „Notfall“- oder „Krisen“-Niveau erreicht, fast zwei Drittel der Bevölkerung leiden Hunger und brauchen dringend lebensrettende Hilfe. Ohne zusätzliche humanitäre Hilfe und existenzsichernde Maßnahmen, drohen die Bezirke Taizz und al-Hudaida sogar in eine Hungersnot abzurutschen.
Während der Waffenruhe brachte WFP mehr als 400.000 Menschen lebensrettende Notrationen, auch in Gebieten in Aden und Sada‘a, die zuvor unzugänglich waren. Dies ist jedoch lediglich die Hälfte der 738.000 Menschen, die WFP erreichen muss.
Frau Rabia ist über 60 und lebt zusammen mit ihren erwachsenen Kindern und deren Partner*innen in einem Haus. Ihr Leben war nie einfach, aber jetzt ist die Situation katastrophal, erzählt sie.
Keines ihrer Enkelkinder geht mehr zur Schule, sondern sie bleiben zu Hause oder werden auf die Straße geschickt, um Arbeit zu finden.