Skip to main content

Teller statt Tonne! Gerettetes Gemüse ernährt tausende Schulkinder in Kenia

Nahrhafte Schulmahlzeiten in Kenia werden nun mit Gemüse gekocht, das noch bis vor kurzem nur wegen seines Aussehens auf dem Müll gelandet…
, WFP Deutsch

Nahrhafte Schulmahlzeiten in Kenia werden nun mit Gemüse gekocht, das noch bis vor kurzem nur wegen seines Aussehens auf dem Müll gelandet wäre.

In den letzten vier Monaten hat das UN World Food Programme (WFP) dabei geholfen, mehr als 5 Tonnen grüne Bohnen, Zuckererbsen, Zuckerschoten und Brokkoli vor der Tonne zu retten — genug Nahrungsmittel, um damit 2.200 Kinder 75 Schultage lang zu ernähren.

1*CWUh8Rmi6ebjWrcG5CDoNg.jpeg
Diese Schulkinder genießen ihr Mittagessen mit gerettetem Gemüse. Foto: WFP/Martin Karimi

Weil sie optische Standards nicht erfüllen, werden in Kenia pro Tag 75 Tonnen landwirtschaftlicher Produkte nicht zum Export zugelassen. Das wären so viel wie 600.000 Tomaten, die —nicht perfekt, aber essbar — auf dem Müll landen.

,,Das Gemüse ist entweder seltsam geformt, zu lang oder zu kurz für die gewünschte Verpackung oder hat schlicht optische Makel, ist aber genauso nahrhaft und kann problemlos gegessen werden", sagte Dina Aburmishan, WFP-Ernährungsexpertin in Kenia.

Im Januar 2017 startete WFP das Pilotprojekt, um unpassendes Gemüse vor der Mülldeponie zu retten und es stattdessen für die Schulmahlzeiten-programme des Landes zu nutzen. Mit Unterstützung des von der Bundesregierung geförderten WFP Innovation Accelerator und der australischen Regierung konnte die Initiative gleich einen doppelten Zweck erfüllen: Nahrungsmittelabfälle reduzieren und gleichzeitig benachteiligten Kindern an drei Schulen am Stadtrand Nairobis nahrhafte Mahlzeiten geben.

1*-mVgJMvqzRISE5R6zf4u9Q.jpeg
Schüler der Little Bells Grundschule erhalten eine warme, nahrhafte Mahlzeit. Foto: WFP/Martin Karimi

Die Rettungsmission

Während des viermonatigen Pilotprojektes namens "Transformers", konnte WFP dank seiner Partner Kontakt mit zwei Lebensmittelunternehmen herstellen, die hauptsächlich den europäischen Markt beliefern.

Anstatt die unerwünschten Nahrungsmittel einfach zu entsorgen, gaben die Unternehmen einen Teil an die Good Food Company in Nairobi ab. Der Cateringservice verarbeitete das Gemüse im Auftrag von WFP weiter und lieferte das Essen an die drei Schulen aus.

"Ohne Schulmahlzeiten würden diese Kinder auf der Straße landen."

„Kinder sollten in die Schule gehen, egal ob arm oder reich", sagte Evelyn Mudenyo, Direktorin der Little Bell Grundschule, die am Projekt teilnahm. Sie ist fest davon überzeugt, dass Schulmahlzeiten dabei helfen, Kinder in der Schule zu halten. „Ohne Schulmahlzeiten würden diese Kinder auf der Straße landen. Das grüne Gemüse ist eine willkommene Ergänzung — das Essen ist nahrhafter. "

Auch die Schüler mögen den neuen Speiseplan. "Meine Eltern verlassen früh am Morgen das Haus und kommen erst spät abends zurück", erzählte der 10-jährige Caleb. „Wenn ich in der Schule kein Mittagessen bekomme, esse ich bis zum Abend nichts. Das Gemüse ist lecker und gesund. Einfaches Githeri, eine Mischung aus Mais und Bohnen, schmeckt mir nicht so gut. "

1*sz731iioSbCGR5vHFOQLxA.jpeg
Dem 10-jährigen Caleb schmeckt sein Mittagessen mit Gemüse besser. Foto: WFP / Martin Karimi

Die nächsten Schritte

Mit den Erfahrungen aus dem Projekt kann WFP nun neue Wege der Zusammenarbeit mit Nahrungsmittelexporteuren erkunden, damit Schulen diese kostengünstige Gemüsequelle nutzen können und gleichzeitig Nahrungsmittelabfälle reduziert werden.

Während in der ersten Testphase die Zubereitung an einen Cateringservice ausgelagert wurde, soll im nächsten Schritt vor Ort gekocht werden. Das gibt Schulen mehr Kontrolle über die Verarbeitung der Mahlzeiten— eine Voraussetzung, um das Projekt eventuell komplett übernehmen zu können.

„Eines wissen wir sicher: die Kinder mögen das Gemüse", sagte Dina Aburmishan. „Wir müssen jetzt herausfinden, wie wir diese wunderbare Quelle günstiger, frischer Nahrungsmittel — die sonst verschwendet werden — richtig nutzen, um erschwingliche und nachhaltige Schulmahlzeiten anzubieten."

2016 konnte WFP 17 Millionen Kinder in 62 Ländern mit Schulmahlzeiten unterstützen. Erfahren Sie hier noch mehr über die Schulmahlzeitenprogramme von WFP.