WFP muss Ernährungshilfe für Flüchtlinge in Kenia kürzen
Dies betrifft vor allem Familien aus Somalia und Südsudan, die in den Camps Dadaab und Kakuma im abgelegenen Norden Kenias leben. Die Kürzungen von 50% werden am 16. November wirksam, da WFP 38 Millionen US-Dollar fehlen, um die Ernährungshilfe für die Flüchtlinge während der nächsten sechs Monate in vollem Umfang aufrecht zu erhalten. Allein 15,5 Millionen US-Dollar sind dringend nötig, um bis Ende Januar Hilfe zu leisten.
Der stellvertretende WFP-Landesdirektor in Kenia, Paul Turnbull, erklärte: „Wir haben alles getan, um zu verhindern, dass die Rationen gekürzt werden müssen. Wir haben jede Möglichkeit genutzt, die kritischen Finanzierungslücken zu überbrücken.“ Die Kürzung der Rationen sei das letzte Mittel, um mit den begrenzten Nahrungsmittelreserven wenigstens die nächsten zehn Wochen Hilfe bestreiten zu können, während WFP die internationale Gemeinschaft weiterhin um Unterstützung bitte.
Jeden Monat unterstützt WFP etwa 500.000 Flüchtlinge in Kenia mit 9.700 Tonnen
Nahrungsmitteln im Wert von etwa 10 Millionen US-Dollar. Die Flüchtlinge erhalten
Rationen, die aus Getreide, Hülsenfrüchten, Pflanzenöl, einer nährstoffreichen Mais-Soja-Mischung und Salz bestehen und pro Person und Tag die empfohlene Menge von 2.100 Kilokalorien liefern. Ab Mitte November werden die Flüchtlinge Rationen mit nur noch 1.050 Kilokalorien pro Tag erhalten.
„WFP finanziert sich ausschließlich durch freiwillige Beiträge von all den Spendern, die die Ernährungshilfe für Flüchtlinge großzügig unterstützen“ sagt Valerie Guarnieri, WFP-Regionaldirektorin für Ost- und Zentralafrika. "Wir wissen, dass die Budgets durch die konkurrierenden humanitären Bedürfnisse auf der ganzen Welt knapp sind. Dennoch benötigen wir mehr Mittel, um gemeinsam mit dem UN-Flüchtlingskommissariat die dringenden Bedürfnisse dieser vom Hunger bedrohten Familien zu stillen, die sich nicht selbst versorgen können.“
Voraussichtlich bis Ende Januar 2015 wird WFP nur halbe Rationen verteilen. Dank einer Kontribution der USA kann WFP dann ausreichend Ernährungshilfe für sechs Wochen leisten. Unmittelbare, zusätzliche finanzielle Mittel sind aber dringend notwendig, um Nahrungsmittel in der Region einzukaufen. 2014 haben internationale Geberländer die Hilfe für Flüchtlinge in Kenia mit 68,8 Millionen US-Dollar finanziert.
Außerdem hilft WFP in den Flüchtlingscamps Kindern, schwangeren Frauen und stillenden Müttern mit angereicherter Spezialnahrung, um Mangelernährung zu vermeiden. Vorschul- und Grundschulkinder erhalten Schulmahlzeiten, und haben so die Möglichkeit, am Unterricht teilzunehmen und sich besser zu konzentrieren. Bisher geht WFP nicht davon aus, dass diese Hilfe von den Kürzungen betroffen sein wird.