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5 Jahre nach dem Erdbeben: WFP investiert in die Zukunft Haitis

5 Jahre nach dem Erdbeben: WFP investiert in die Zukunft Haitis
PORT-AU-PRINCE –Fünf Jahre nach dem verheerenden Erdbeben, dem 200.000 Menschen zum Opfer fielen, unterstützen das UN World Food Programme (WFP) und die haitianische Regierung die Bevölkerung mit langfristigen Entwicklungsprogrammen, um sie für zukünftige Desaster besser zu wappnen.

Nur wenige Stunden nach dem Erdbeben am 12. Januar 2010 begann WFP, Notrationen an die Menschen zu verteilen, die nur noch von Trümmern umgeben waren. In nur vier Monaten konnte WFP über 4 Millionen Haitianer erreichen und so eine Hungerkatastrophe vermeiden. 

Nothilfe HaitiFoto: WFP/ A. Chicheri

Für  Wendy Bigham, WFP-Repräsentantin in Haiti, ist die anhaltende Unterstützung für die Bevölkerung unerlässlich, damit sie für kommende Notsituationen besser gewappnet sind. „Chronische Armut und Ungleichheit, Umweltzerstörung und anhaltende politische Instabilität drohen immer wieder, die Erfolge der vergangenen Jahre zunichte zu machen.“

Aufgrund der geographischen Lage ist Haiti zahlreichen Naturkatastrophen wie Wirbelstürmen, Überschwemmungen, Landrutschen und Dürren ausgesetzt. Der ärmeren Bevölkerung droht schon bei moderaten Notfällen Hunger. Noch heute können sich 3 Millionen Haitianer nicht ausreichend ernähren. 

Seit 2010 hat WFP durch sogenannte Food-for-Work Programme, die darauf ausgerichtet sind, die Ernährungssicherheit zu stärken, Arbeitsplätze für 200.000 Haitianer geschaffen. In Marigot – einer Gemeinde zwischen Karibischem Meer und den Bergen, die das Erdbeben schwer getroffen hat – wurden Kleinbauern beschäftigt, um an den Berghängen Steinterrassen zu bauen. Diese Terrassen verhindern, dass Regen fruchtbaren Mutterboden abträgt, sie schützen vor Erdrutschen und schaffen flache Anbauflächen. „Durch das Programm hatte ich eine Arbeit und konnte für meine Familien Essen auf den Tisch bringen“, erklärt der 60-jährige Bauer Otianes Jouissance, der die Terrassen mitaufbaute.

Weideraufbau Haiti
Bauer Otianes Jouissance half im Rahmen des Food-for-Work Programmes, die Gemeinden und Anbauflächen mit Steinterassen zu schützen Foto: WFP/ Elio Rujano


„Kore Lavi“ bedeutet in haitianischem Kreol „Leben unterstützen“ – genau das tut WFP in einem gleichnamigen Programm, welches für eine ausgewogene Ernährung der ärmsten Frauen und Kinder sorgen soll. Sie erhalten von WFP – in Zusammenarbeit mit Partnern wie CARE – mit Vitaminen und Mineralien angereichertes Mehl sowie Bulgur, Bohnen und Öl. Ziel ist es, dass die gefährdetsten Haitianer gesünder und besser gewappnet sind, sollte eine neue Katastrophe das Land treffen.

Ernährungshilfe HaitiSpezielle Ernährungsprogramme stärken Kinder und FrauenFoto: WFP/ Marco Frattini

2015 wird WFP über Entwicklungsprogramme bis zu 1,2 Millionen stark gefährdete Haitianer mit Ernährungshilfe erreichen und die haitianische Regierung dabei unterstützen, fast einer halben Million Kindern warme Schulmahlzeiten zu geben. Einige der Nahrungsmittel werden vor Ort gekauft, um die Kleinbauern des Landes zu fördern. Zusammen mit dem Ministerium für Landwirtschaft werden Kleinbauernverbände geschult und betreut, damit die WFP-Standards für den lokalen Ankauf erfüllt werden.

Am fünften Jahrestag des Erdbebens dankt WFP der internationalen Gemeinschaft für die bisherige Unterstützung in Haiti. Doch die Arbeit ist noch nicht getan. 2015 benötigt WFP 28 Millionen US-Dollar, um lebenswichtige Hilfe für Haitianer bereitzustellen, deren Ernährungssicherheit weiterhin prekär ist.

2014 waren in alphabetischer Reihenfolge Deutschland, Frankreich, Kanada, die Schweiz und die USA die größten Geberländer für WFP in Haiti.

Unterstützen Sie WFP in Haiti: Spenden Sie jetzt.