Das UN World Food Programme eröffnet Innovation Accelerator um neue Lösungen gegen Hunger zu entwickeln
Am Standort München bringt der Accelerator WFP-Mitarbeiter mit Experten und Unternehmern der Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft aus aller Welt zusammen, um Lösungsansätze zu verfeinern, Prototypen zu entwickeln und zu testen und die Verbreitung von erfolgreichen Ideen zu beschleunigen. Diese Teams arbeiten für einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten an ausgewählten Projekten, welche die humanitären Helfer des WFP selbst oder externe Ideengebern eingereicht haben.
„Jeden Tag arbeiten WFP und seine Partner dafür, dass die ärmsten und doch stärksten Menschen, die an den gefährdetsten Orten dieser Welt leben, lebensrettende Ernährungshilfe erhalten. Doch das ist nicht genug, um unser gemeinsames Ziel einer Welt ohne Hunger bis 2030 zu erreichen“, erklärte WFP-Exekutivdirektorin Ertharin Cousin.
„Wir müssen mutig neue Ideen und Lösungen suchen, um mehr Nahrungsmittel verfügbar und zugänglich zu machen und allen Menschen überall die Möglichkeit zu geben, ihre Kinder zu ernähren. Wir müssen so eng wie noch nie zusammenarbeiten und uns die Vorteile neuer Technologien und die Revolution in der Analyse groβer Datenmengen zu Nutze machen. So können wir die Art und Geschwindigkeit unserer Hilfe verändern – und die anhaltenden Herausforderungen überwinden, die Generationen in Hunger und Armut gefangen gehalten haben“, fügte Cousin hinzu.
Die Welt hat bereits große Fortschritte im Kampf gegen Hunger gemacht, die Zahl der Hungernden ist seit den 1990ern um 200 Millionen gesunken. Doch noch immer haben 815 Millionen Menschen nicht genug zu essen, um ein gesundes und aktives Leben zu führen. Der Innovation Accelerator ist ein wesentliches Mittel, um das zweite Nachhaltige Entwicklungsziel zu erreichen und Hunger bis 2030 zu beenden.
„Die Nachhaltigen Entwicklungsziele sind ambitioniert und verlangen, dass wir unsere derzeitigen Anstrengungen beschleunigen“, sagte Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. „Der Innovation Acclerator wird das immense Potential freisetzen, das deutsche Universitäten, Forschungsinstitute, die Privatwirtschaft und die Entwicklungsgemeinschaft zu bieten haben. Deutschland ist derzeit der zweitgrößte Geber des WFP, und die Investition in Innovation wird den Wert unserer finanziellen Unterstützung weiter steigern.“
Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier fügte hinzu: „Deutschland unterstützt WFP allein in Syrien und der Region 2016 mit der Rekordsumme von 570 Millionen Euro. Aber Nothilfe allein reicht nicht aus.“
„Es wird weiter neue Wege brauchen, wenn wir erreichen wollen, dass auf unserem Planeten niemand mehr Hunger leiden muss. Dafür brauchen wir eine engere Verzahnung der humanitären Hilfe mit der Wirtschaft, der Forschung und der Zivilgesellschaft. Der Innovation Accelerator wird dazu beitragen, neue Technologien oder Geschäftsmodelle zum Wohle von Menschen in Not zu entwickeln“, sagte Steinmeier bei der offiziellen Eröffnung.
Der Innovation Accelerator wird großzügig vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, dem Auswärtigen Amt und dem Bayrischen Landesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützt. Schon heute fördert der Accelerator zwölf innovative Projekte aus WFP’s Hilfsprogrammen weltweit und wird dabei stark von Münchens Innovations- und Start-Up-Szene profitieren – aber auch dazu beitragen.
„Bayern ist stolz, den Aufbau eines WFP-Büros in München zu unterstützen. Durch enge Zusammenarbeit mit Unternehmen und Forschungsinstituten in Bayern können wir kluge und nachhaltige Lösungen für eine Welt ohne Hunger finden“, erklärte Helmut Brunner, Bayrischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Neben WFP-Exekutivdirektorin Cousin, Minister Müller, Minister Steinmeier und Staatsminister Brunner nahmen mehr als 200 geladene Gäste aus aller Welt an der Eröffnung teil, die durch enge Zusammenarbeit sowie kreative Anwendung von innovativen Ansätzen und Technologien eine Welt ohne Hunger schaffen wollen. Zum Start des Accelerators stellten Projektteams und externe Start-Ups den Gästen ihre ambitionierten Ideen vor, um Hunger in der Welt zu beenden.