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Eine gesunde Welt ohne Hunger — aber wie?

Was können wir tun, um dem Hunger auf der Welt ein Ende zu setzen? Dieser Frage ging WFP bei einem kulinarischen Mittagessen auf der…
, Sandra Kreutzer

Was können wir tun, um dem Hunger auf der Welt ein Ende zu setzen? Dieser Frage ging WFP bei einem kulinarischen Mittagessen auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin nach und zeigte den Messebesuchern, wie kinderleicht jeder zu einer Welt ohne Hunger beitragen kann und wie wichtig Innovationen dabei sind.

Der Lunch stand im Zeichen der globalen „HealthyNotHungry" Kampagne, bei der weltweit prominente WFP-Botschafter sowie Partner und Unterstützer des WFP ihr Engagement im Kampf gegen den Hunger unter Beweis stellen. Was in Deutschland bereits dafür getan wird, konnten die Messebesucher in Berlin gleich vor Ort probieren und mit Experten ins Gespräch kommen.

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Tobias Goecke vom Junk Food Projekt Berlin im Gespräch mit WFP-Direktor Ralf Südhoff. Foto: BMZ/Thomas Ecke

„Das Einfachste, was jeder von uns tun kann, ist weniger Essen wegzuwerfen — ein Drittel der genießbaren Nahrungsmittel landet im Müll", sagte Tobias Goecke vom Real Junk Food Projekt in Berlin. Die Bewegung macht weltweit auf Nahrungsmittelverschwendung aufmerksam und bereitete für den Lunch auf der Messe zahlreiche Leckereien aus „Food Waste" zu — Essen, das Biosupermärkte nicht mehr verkaufen konnten. Die Messebesucher waren begeistert von den Kreationen aus Nahrungsmitteln, die sonst im Müll gelandet wären: Orangenkekse mit Apfel-Heidelbeer-Mousse oder Avocado-Kakaocreme, Brötchen mit Karotte-Kürbis- und Linsenaufstrich, winterliche Wurzelgemüsesuppe und herzhafte Gemüsemuffins.

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Die leckeren Kreationen aus Food Waste waren das kulinarische Highlight des #HealtyNotHungry Lunches. Foto: BMZ/Thomas Ecke

Auch für Pauline Bossdorf ist eine gesunde und regionale Küche der erste Schritt in die richtige Richtung: „Eine gesunde Welt ohne Hunger beginnt bei jedem einzelnen. Es geht nicht darum, dass man die Welt auf einmal verändert, sondern um kleine Schritte in unserem Alltag. Kleine Schritte und mehr Bewusstsein für das, was wir essen — und plötzlich KANN eine einfache Mahlzeit die Welt verändern." Pauline ist eine der erfolgreichsten Foodbloggerinnen in Deutschland. 2016 reise sie in die Türkei und besuchte syrische Flüchtlinge, die WFP mit elektronischen Gutscheinen unterstützt. Zurück in Berlin schilderte sie beim Lunch, wie vorteilhaft Gutscheine im Vergleich zu klassischen Notrationen für Geflüchtete sind.

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Nahrungsmittel, die eigentlich im Müll gelandet wären: Tobias Goecke erklärt, warum er uns sein Team für nachhaltigeren Konsum kämpfen.

„Die Familien können damit selbst entscheiden, welche Nahrungsmittel sie am dringendsten benötigen, ihre Kinder eigenständig ernähren und so etwas wie einen Alltag zurück gewinnen."

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Foodbloggerin Pauline Bossdorf: "Eine gesunde Welt ohne Hunger ist möglich — in vielen kleinen Schritten." Foto: BMZ/Thomas Ecke

Dr. Stefan Schmitz, Sonderbeauftragter des Ministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, unterstrich im Anschluss die Rolle innovativer Technologien im Kampf gegen den Hunger. Dazu gehören auch die von Pauline Bossdorf vorgestellten Bargeld- und Gutscheinprogramme. Besonders in den Nachbarländern Syriens zeigt sich: Neben den Bedürftigen profitieren davon auch die aufnehmenden Gemeinden, die so ihre lokale Wirtschaft ankurbeln und neue Investitionen tätigen. Langfristig sei aber nicht nur die humanitäre Hilfe wichtig, sondern auch eine nachhaltige Entwicklung. Besonders für Kleinbauern, die mit innovativen Anbaumethoden, Lagerungsmöglichkeiten und Trainings ihre Ernten verbessern und sich gegen den Klimawandel schützen — denn 3 von 4 Hungernden weltweit ernähren sich von ihrem eigenen Anbau.

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BMZ-Beauftragter Dr. Schmidt erklärte, wie sich syrische Flüchtlinge mit deutscher Hilfe eigenständig ernähren können. Foto: BMZ/Thomas Ecke

Wie WFP Innovationen entwickelt und fördert, erläuterte auch Bernard Kowatsch, Leiter des neu gegründeten WFP Innovation Accelerator in München. Er und sein Team suchen und fördern kreative Ideen gegen den Hunger und testen diese gleich vor Ort. So werden im „Transformers"-Projekt in Kenia Schulmahlzeiten aus Nahrungsmitteln zubereitet, die nicht verkauft werden können, weil sie entweder zu groß, zu klein oder zu unförmig sind — aber trotzdem genießbar. In Jordanien testet WFP den weltweit ersten Iris-Scanner, ein innovatives Bezahlsystem, das die Iris der Flüchtlinge scannt und den Einkauf von Nahrungsmittel somit einfacherer und sicherer macht. Und über die App „ShareTheMeal" kann man mit einem einfachen Klick seine Mahlzeit mit einem Kind in Not teilen. Drei Innovationen, die schon viele Menschen vom Hunger befreien konnten!

Auf die globale Herausforderung einer gesunden Welt ohne Hunger, hat WFP mit der globalen #HealthyNotHungry Kampagne reagiert und damit weltweit Menschen für den Kampf gegen Hunger zusammengebracht. Bei dem Event in Berlin wurde zudem einmal mehr klar: Eine Welt ohne Hunger ist möglich!

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Orangenkekse, frische Aufstriche, leckere Suppe und herzhafte Gemüsemuffins erwarteten die Messebesucher. Foto: BMZ/Thomas Ecke